Corona-Tests: Hausärzte sind „gut vorbereitet“

Erstellt am 29. Oktober 2020 | 05:24
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Der Euratsfelder Allgemeinmediziner Franz Gabler und sein Team demonstrieren, wie ein Antigen-Schnelltest im eigens dafür eingerichteten Test-Zelt durchgeführt wird.
Foto: NOEN
Franz Gabler, Ärztevertreter im Bezirk Amstetten, ärgert sich über Aussagen, es gäbe zu wenig Tests.

Seit Donnerstag letzter Woche können auch Hausärzte freiwillig kostenlose Covid-Antigen-Tests durchführen, sofern ein Verdacht auf die Erkrankung bei den Patienten vorliegt. Eine Entwicklung, die Franz Gabler, Allgemeinmediziner und Ärztekammer-Vertreter der praktischen Ärzte im Bezirk Amstetten, begrüßt. „Wir sind sehr froh, dass das endlich geht, denn jedes zusätzliche Mittel zur Differenzialdiagnostik, also zur Unterscheidung von grippalem Infekt, Influenza und Covid 19, wo die Symptome ja sehr ähnlich sind, ist sinnvoll“, erklärt der Arzt. Er wie auch viele seiner Kollegen im Bezirk bieten bereits diese „Gratis-Schnelltestungen“ auf Covid 19 an, die innerhalb von 15 Minuten ein Ergebnis liefern. „Und ich gehe davon aus, dass es bald noch mehr werden“, sagt der Allgemeinmediziner.

Liegt nach einer Befragung und klinischen Untersuchung bei Menschen ein Verdacht auf Covid 19 vor, so werden die Kosten für einen Antigentest von der Krankenkasse übernommen. Möchten Menschen, die keine Symptome oder einen Verdacht haben, sich ebenfalls testen lassen, so ist das als Privatleistung und somit gegen Bezahlung aber auch möglich. „Sehr wichtig ist dabei immer eine telefonische Terminvereinbarung im Vorfeld“, appelliert der Mediziner an die Bevölkerung.

Verärgert zeigt er sich wiederum über Meldungen von Ärztekollegen, vor allem im Wiener Raum, die medial behaupten würden, es gäbe keine Tests und ausreichend Kapazitäten für diese Testungen. „Solche Tests sind mittlerweile von mehreren Anbietern verfügbar und rasch lieferbar. Es kann mir keiner erzählen, es gäbe nicht ausreichend Tests“, weiß Gabler, der auch räumliche Vorkehrungen zur raschen Testung seiner Patienten getroffen hat. Neben dem Eingang zu seiner Praxis wurde ein eigenes Test-Zelt errichtet, in dem Verdachtsfälle ebenso wie Privatpatienten, die keine Behandlung brauchen, getestet werden können „Viele meiner Kollegen haben hier auch schon eigenverantwortlich agiert und sich gut vorbereitet“, sagt er.

Kontakte auf das Nötigste zu reduzieren und Abstand zu halten, das sei nach wie vor das oberste Gebot, ist Gabler überzeugt. „Daher meine Bitte: Bei Verdacht auf eine Covid 19-Erkrankung kann eine Selbstisolierung wirklich viel bewirken. So kann man niemanden anstecken und es ist ein ganz wichtigen Schritt, um die Pandemie so gut wie nur möglich im Griff behalten zu können.“

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