Deutsch-Kenntnisse: Drei Förderklassen im Bezirk

Mit Schulbeginn wurden im Bezirk drei Deutschförderklassen für Kinder nichtdeutscher Muttersprache eingeführt. 30 Schüler wurden dabei in Amstetten in je einer Klasse der Volksschule Preinsbacherstraße und Brandströmstraße, 14 Schüler in St. Valentin in der Volksschule am Hauptplatz untergebracht.
„Dies geschah aufgrund der gesetzlichen Voraussetzungen, die vorsehen, dass ab einer gewissen Anzahl von Kindern ohne Deutschkenntnisse Förderklassen zu bilden sind“, sagt Bildungsmanager Josef Hörndler. Deutsch-Kenntnisse stellen die Grundlage für die Beteiligung an allen Bildungsprozessen dar und bilden eine wesentliche Voraussetzung für Schulerfolg und spätere Integration in den Arbeitsmarkt, heißt es dazu in einer vom Unterrichtsministerium im Juni herausgegebenen Richtlinie.

Um die Deutschkenntnisse festzustellen, werden Schüler mit geringen Kenntnissen regelmäßig getestet. Als außerordentliche Schüler werden sie dann einer Deutschförderklasse zugeteilt. Ab acht Schülern pro Schule ist verbindlich eine Deutschförderklasse einzurichten. Bei einer geringeren Anzahl sind die Schüler in der Regelklasse nach dem Lehrplan für die Deutschförderklassen zu unterrichten, wobei sie parallel dazu Deutschförderung im Ausmaß von sechs Wochenstunden zu erhalten haben.
Sprachtraining in 15 Stunden pro Woche
In den Volksschulen erhalten die Schüler 15 Stunden, in der Sekundarstufe 20 Stunden pro Woche intensives Sprachtraining durch fachlich qualifizierte Lehrer. Den Rest der Zeit werden sie in die Regelklassen integriert unterrichtet. „Die Klassen bestehen aus Schülern im ersten Schulbesuchsjahr und Quereinsteigern, die neu aus dem Ausland zuziehen und der deutschen Sprache nicht mächtig sind“, sagt Hörndler.
Das System ist sehr flexibel. Es können jederzeit Schüler dazu kommen, aber auch jene, die sich rasch verbessern, in eine Regelklasse zurückwechseln. „Die Integration wird erleichtert, weil alle Schüler in Unterrichtsfächern wie Musikerziehung, bildnerischer Erziehung, Werken sowie Bewegung und Sport mindestens sechs Stunden pro Woche im durchmischten Klassenverband sind“, erklärt der Bildungsmanager.

Außerordentliche Schüler im zweiten Besuchsjahr und Schüler, die aus der Sprachförderklasse in die Regelklasse wechseln, werden durch adäquate Sprachförderkurse weiter begleitet. Pflichtschulinspektorin Michaela Stanglauer, die die Arbeit in den Deutschförderklassen koordiniert, sagt: „Für den Lernerfolg ist die deutsche Unterrichtssprache ein gewichtiges Kriterium. Dabei ist wichtig, standortbezogene Konzepte in der Umsetzung zuzulassen.“ Hörndler weist darauf hin, dass es im Bezirk aufgrund der Schülerzahlen zusätzlich zu den Sprachförderklassen viele Sprachförderkurse gibt. Diese werden zumeist integrativ abgehalten werden.
„Im Bezirk sind allein 16 Lehrer-Dienstposten für die Förderung von Kindern mit Sprachdefiziten eingesetzt. Außerdem werden in diesem Schuljahr auch mehr Beratungslehrer in der Region als Hilfen für alle Schulen angeboten. Die Lernkompetenzzentren Amstetten, Waidhofen, St. Peter/Au und St. Valentin unterstützen die Schulen in den Bereichen der Rechenschwächen sowie Lese- und Rechtschreibschwächen. „Der Start der Sprachförderklassen und der Sprachförderkurse ist laut den Direktoren im Bezirk gut gelungen“, sagt Hörndler. Eine Evaluierung wird nach einigen Monaten erfolgen, um dann eventuell Verbesserungen vorzunehmen.