Bezirk Amstetten: SPÖ verlor ihr Grundmandat

Erstellt am 01. Februar 2023 | 02:44
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Mit ernster Miene analysierte Kerstin Suchan-Mayr mit Vizebürgermeister Ferdinand Bogenreiter und Parteiobmann Rafael Mugrauer das Wahlergebnis.
Foto: Vogl
In Amstetten rutschte die Partei auf Platz drei hinter ÖVP und FPÖ ab.

Die SPÖ konnte aus den Verlusten der ÖVP keinen Nutzen ziehen. Im Gegenteil: Mit 20,6 Prozent im Bezirk liegt man knapp 3 Prozent unter dem Ergebnis von 2018. Bis auf wenige Ausnahmen (Allhartsberg, Ardagger, Hollenstein, Neuhofen, Oed-Oehling) gibt es in allen Gemeinden Verluste. In Ertl konnte man sogar nur noch 6,5 Prozent der Wählerinnen und Wähler überzeugen.

Wie Bezirksobfrau Ulrike Königsberger-Ludwig erklärt, müsse sich die Sozialdemokratie überlegen, wie es ihr gelingen könne, die Menschen abzuholen und ihnen klarzumachen, dass sie die Partei für die Arbeiter und Arbeiterinnen sei und die Menschenrechte hochhalte. „Dieser anderen Politik müssen wir entgegentreten. Ich möchte aber auch klarmachen, dass es nicht am Einsatz der Kandidatinnen und Kandidaten im Bezirk gelegen ist. Wir sind gelaufen bis zum Schluss“, betont sie.

Von einem sehr schmerzhaften Ergebnis spricht Landtagsabgeordnete Kerstin Suchan-Mayr aus St. Valentin: „Dass wir das Grundmandat verlieren, damit hat niemand gerechnet.“ Es sei trotz großen Engagements nicht gelungen, „die Menschen von unseren Ideen und Programmen zu überzeugen.“ Auch nicht in St. Valentin, wo die Verluste größer waren als jene der ÖVP. Suchan-Mayr geht aber davon aus, dass sie über die Landesliste, in der sie auf Platz zehn gereiht war, in den Landtag einziehen wird. „Tausendprozentig kann ich das noch nicht sagen, aber ich gehe davon aus, dass die Reihung der Landesliste hält“, betont Suchan-Mayr.

SPÖ auch in Waidhofen nur auf Platz drei

Amstettens Vizebürgermeister Gerhard Riegler spricht ebenfalls von „einer schmerzlichen Niederlage, vor allem auch weil die SPÖ in Amstetten nur noch auf Platz drei ist.“ Dass die ÖVP in der Stadt stärker verloren hat als die SPÖ, ist für ihn da nur ein schwacher Trost, ebenso, dass der Bezirk Amstetten für die SPÖ der zweitstärkste in Niederösterreich ist.

Für Armin Bahr, SPÖ-Vizebürgermeister in Waidhofen, ist das Ergebnis auf Landesebene eine große Enttäuschung. „Da ist es der SPÖ nicht gelungen, eine Alternative für die ÖVP-Wähler anzubieten. Was Waidhofen betrifft, bin ich froh, dass wir das Ergebnis aus 2018 zumindest halten konnten. Dass uns die FPÖ überholt hat und wir nun nur mehr auf dem dritten Platz liegen, ist freilich ein bitterer Beigeschmack.“

Für Hollensteins Bürgermeisterin Manuela Zebenholzer, deren SPÖ entgegen dem Trend sogar 0,5 Prozent zulegen konnte, war die Wahl „eine Protestwahl. Dass wir unser Grundmandat im Bezirk verloren haben, ist schlimm. Was man vielleicht aus der Sache lernen kann, ist, dass man mehr auf die Leute zugehen und ihnen zuhören muss. In Hollenstein tun wir das und ich glaube, das äußert sich auch in unserem Wahlergebnis, dass das zählt.“