Blindenmarkt bläst zur PV-Offensive

Ganz im Zeichen einer geplanten Photovoltaik-Offensive der Marktgemeinde Blindenmarkt stand der Raiffeisen-Energiespartag am 27. Jänner.
In Zeiten hoher Energiepreise wird die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen ein immer wichtigeres Thema. Energiegenossenschaften zahlen als ökologische Energie-Nahversorger in dieses Thema ein. „Wir sind mehr als eine Bank, darauf sind wir stolz. Uns ist es wichtig, die Region mit innovativen Lösungen weiterzuentwickeln. Deshalb unterstützen Raiffeisen Niederösterreich-Wien und der Raiffeisen Revisionsverband Niederösterreich mit ihrer Expertise den Aufbau einer lokalen ökologischen Energie-Infrastruktur in den niederösterreichischen Gemeinden“, so Raiffeisen Niederösterreich-Wien Generaldirektor Michael Höllerer.
Energiegenossenschaft bereits 2023 geplant
2023 starten zwei neue Raiffeisen Energiegenossenschaften in Niederösterreich: in Blindenmarkt sowie in Mühldorf in der Wachau. Dabei schließen sich Mitglieder – in einem ersten Schritt Gemeinden mit ihren kommunalen Einrichtungen – zusammen, um vor allem über bereits bestehende, aber auch neue Photovoltaikanlagen regionalen, ökologischen Strom zu produzieren und zu konsumieren.
Die Vorteile liegen dabei für alle Beteiligten – ob Einspeiser oder Bezieher – auf der Hand. Maßgeblich für die Attraktivität des Modells ist vor allem die nicht auf Gewinn ausgerichtete Organisationsform der Genossenschaft.
Produzenten bekommen besseren Tarif
„Energiegenossenschaften generieren eine regionale Win-Win-Situation. Produzenten bekommen einen besseren Tarif, Verbraucher lukrieren ebenfalls einen Kostenvorteil. Zudem profitiert die Region von ökologischem Strom und der Wertschöpfung durch regionalen Stromhandel“, erklärte Michael Höllerer. So könnten besonders attraktive Preise realisiert werden, die weitaus weniger volatil seien wie die Preise am konventionellen Strommarkt. „Die Beratungstermine in diesem Bereich sind ausgebucht. Das zeigt, wie wichtig das Thema Energiewende ist. Wenn wir alle gemeinsam etwas machen, dann werden wir auch gemeinsam etwas weiterbringen“.
Mögliche Photovoltaik-Potenziale befinden sich auf allen öffentlichen Bereichen wie Bauhof, Bootshaus, Brunnenfeld, Feuerwehr oder den beiden Kindergärten. Im Mittelpunkt aber steht das „Sonnenkraftwerk Schulzentrum“ mit der Musikschule Ybbsfeld sowie Volksschule und Musikmittelschule Blindenmarkt. Allein bei diesem Projekt wird das Photovoltaik-Potenzial auf rund 250 kWp geschätzt. Angedacht ist ein Bürgerbeteiligungsmodell mit einer Laufzeit von zehn Jahren analog des Modells Sonnenkraftwerk Niederösterreich. Ein entsprechender Gemeinderatsbeschluss soll in absehbarer Zeit erfolgen. „2023 werden alle, die um eine Photovoltaik-Förderung ansuchen, diese auch bekommen“, kündigte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf eine Vereinfachung und Verbesserung des Förder-Prozedere an. „Wir sind auf einem guten Weg. Wir werden in Niederösterreich die Windkraft verdreifachen und die Photovoltaik vervierfachen“. Es sei aber auch wichtig, dass man in Zeiten wie diesen den Optimismus nicht verliere und nach vorne schaue.