Holzwurmplage in Kirche

Die Pfarrkirche in Öhling bot an drei Tagen der Vorwoche ein seltsames Bild. Fenster und Türen waren mit Folien verklebt worden und vor dem großen Kirchentor warnte ein gelbes Schild mit einem Totenkopf vor dem Betreten des Gotteshauses. Grund für die drastische Maßnahme: Holzwürmer setzten dem Kirchengebälk stark zu. Eine Methode sie loszuwerden, ist sie zu begasen. Und das geschah vom 17. bis zum 19. September. Das Gas mit dem Namen „Sulfuryldifluorid“ ist sehr giftig und das Einatmen kann sogar zum Tod führen. Deshalb wurde die Pfarrkirche luftdicht abgeklebt, um ein Austreten des geruchlosen Gases vollkommen auszuschließen.
Projekt wurde vom Stift Seitenstetten in Auftrag gegeben
Für die Holzwürmer in den alten Bänken, den historischen Gewölben und in den Heiligenfiguren gab es kein Entkommen. Ihrem Treiben musste Einhalt geboten werden, bevor ihre Gefräßigkeit zu gefährlichen Schäden führte. Ohne diesen drastischen Eingriff durch eine deutsche Firma wäre ein Zerfall der Kircheneinrichtungen auf lange Sicht nicht zu verhindern gewesen.
Das Projekt wurde vom Stift Seitenstetten in Auftrag gegeben und kostete etwa 12.000 Euro. Man hat übrigens auch aus anderen Kirchen – wie jener in Ybbs – vom Holzwurm befallene Gegenstände in die Pfarrkirche Öhling gebracht, um sie zu begasen. Theoretisch wäre es auch möglich gewesen, die Kirche aufzuheizen, bis der Kern der Holzbalken eine Temperatur von 55 Grad erreicht. Das hätte aber der Orgel geschadet. Also entschloss man sich zur Begasung.
Zuvor hatte man übrigens einige in der Kirche lebende Fledermäuse ausquartiert.