Betrüger treiben im Bezirk Amstetten ihr Unwesen

Erstellt am 02. Februar 2023 | 06:08
Lesezeit: 3 Min
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Vor allem ältere Menschen sind oft das Ziel von Betrügern.
Foto: pixabay
In Kematen lockten Unbekannte mit dem Eltern-Tochter-Trick einem Ehepaar Geld heraus. In Hausmening versuchten Betrüger, mit dem Polizeitrick eine 85-jährige Frau um ihr Erspartes zu erleichtern.

Via SMS wandte sich in der Vorwoche die Tochter an ihre Eltern in Kematen. Ihr Handy sei kaputt und daher habe sie eine neue Nummer. Die Kommunikation wurde daraufhin per WhatsApp fortgesetzt. Die angebliche Tochter schrieb, dass sie Geld brauche und schickte den Eltern auch gleich eine Kontonummer. Das Paar, das sich Sorgen machte, überwies 2.000 Euro. Weil ihnen die Sache dann doch verdächtig vorkam, riefen die Eltern ihre Tochter dann doch mit ihrer alten Nummer an – leider zu spät.

Die Polizei warnt eindringlich vor solchen Betrugsversuchen. Es ist wichtig, einen direkten Kontakt mit der Tochter oder dem Sohn herzustellen, bevor man Geld überweist.

Nicht auf den Leim gegangen ist eine 85-jährige Frau aus Hausmening Unbekannten, die bei ihr den sogenannten Polizeitrick versuchten. Sie wurde von einer angeblichen Polizistin angerufen, die ihr erklärte, dass in ihrem Umfeld eingebrochen worden sei. Eine rumänische Bande treibe da ihr Unwesen.

„Polizistin“ wollte Geld abholen lassen

Die Beamtin forderte die Frau auf, Bargeld und Schmuck bereitzustellen. Die Polizei werde es abholen und sicher verwahren, bis die Gefahr vorüber sei. Die 85-Jährige rief stattdessen aber ihre Tochter an, die sie warnte, dass das nur ein Betrugsversuch sein konnte.

Die Liebe schaltet leider oft den gesunden Menschenverstand aus. So erging es einem 40-Jährigen aus dem Bezirk, der auf Social-Media von einer jungen Frau kontaktiert wurde, die ihn anhimmelte und ihm dann sogar ein Video schickte, in dem sie sich ihm nackt präsentierte. Natürlich wollte sie im Gegenzug auch von ihm so ein Video. Der Mann kam dem Wunsch nach und die Erpressung folgte auf dem Fuße. Wenn er nicht mit Steam-Karte 300 Euro bezahle, dann werde die Aufnahme an Freunde, Familie und Arbeitgeber verschickt. Der Mann zahlte und erstattete erst danach Erpressungsanzeige.

Teuer und minderwertig

Einem Betrug der anderen Art fiel ein Mann am Parkplatz eines Einkaufsmarkts in Greinsfurth zum Opfer. Dort wurde er von „Händlern“ angesprochen, die ihm die Vorzüge von Messersets und Kochgeschirr anpriesen, die sie aus dem Auto heraus verkauften. Der Mann ließ sich überzeugen und erwarb drei Messersets zum Preis von 900 Euro. Einen Tag später erstattete er Anzeige, weil sich herausgestellt hatte, dass es sich um minderwertige Ware handelte und der Preis viel zu hoch war. Die Täter sind aber längst über alle Berge.