Morbid, melancholisch und trotzdem lebensfroh in Bruck

Erstellt am 18. März 2023 | 23:00
Lesezeit: 2 Min
Andy how mit Band
„D´ Hund´ im Reg´n“: Klaus Süss, Andy Chow, Karin Daym, Daniel Klemmer und Georg Seyr.
Foto: NÖN, Havelka
Andreas Bankhofer packte legendäre Popsongs in abgrundtiefes Wienerisch.

Das wollten sich viele Pop-Fans nicht entgehen lassen, wenn der Obmann des Museumvereins, Andreas Bankhofer alias Andy Chow mit seiner Band „D´ Hund´ im Reg´n“ aufspielt. Am vergangenen Freitag stellte das Quintett in der Bar Taro sein neues Programm „Cohen, Waits und Wean“ vor: Lieder der beiden Pop-Ikonen Leonard Cohen und Tom Waits, die Andy Chow mit eigenen Texten im Wiener Dialekt versehen hat.

Da werden etwa die Cohen-Songs „Everybody knows“ zu „Wia a jeda was“ und „First we take Manhatten“ zu „Amstettn“ oder die Tom Waits-Nummer „Til the Money Runs Out“ lautet nun „Bis es Gerschtl beule is“. Chows Texte haben mitunter surreale Züge, pendeln zwischen phlegmatisch und zornig, zwischen morbid und Lebenslust, und sind auf jeden Fall abgrundtief wienerisch. Da könnte manchen Zuhörern ein einschlägiges Wörterbuch hilfreich sein.

Der „Schmäh“, englischsprachige Songs mehr oder weniger frei in heimischen Dialekt umzutexten, ist nicht neu. Willi Resetarits wurde als Ostbahn-Kurti damit berühmt und auch Liedermacher Ernst Molden bedient sich ab und zu dieser Methode. „D´ Hund´ im Reg´n“ haben in dem Metier dennoch ein eigenes Platzerl gefunden. Das liegt nicht zuletzt an der Authentizität Andy Chows , sondern auch an seinen (fast zu spärlichen) Saxofon-Soli, mit denen er der Spielfreude der Truppe noch das i-Tüpfelchen versetzt.

Als Zuhörer schwankt man bisweilen, ob das Dargebotene genial ist, oder doch nur dick aufgetragene Show. Wie auch immer: Unterhaltsam und hörenswert war es allemal.