Grüne mit „sanftem Wachstum“ im Bezirk Scheibbs

Erstellt am 31. Jänner 2023 | 19:39
Lesezeit: 3 Min
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Grünen-Bezirksobmann Christian Müller am Sonntagnachmittag vor seinem Wahllokal in Purgstall. In seiner Heimatgemeinde kamen die Grünen auf 6,0 Prozent.
Foto: Katona
Grünen-Bezirksparteivorsitzender Christian Müller und BUGS- Obmann Joseph Hofmarcher freuen sich über grünen Klubstatus.

Recht zufrieden mit ihrem Ergebnis bei der Landtagswahl 2023 sind die Grünen im Bezirk.

„Das Landesergebnis von 7,4 Prozent und das Bezirksergebnis von 5,9 Prozent freuen uns natürlich“, sagt Grünen-Bezirksparteiobmann Christian Müller aus Purgstall. „Klar, man wünscht sich immer mehr. Aber im Landtag haben die Grünen ein Mandat mehr erreicht. Wir haben jetzt endlich Klubstatus und können Anträge einreichen.“ Die Grünen hätten auch in allen Gemeinden im Bezirk Scheibbs bis auf Puchenstuben (-0,6 Prozent), Gresten (-0,3 Prozent) und St. Georgen an der Leys (-0,2 Prozent) leicht zulegen können. Dass die NEOS mit 6,4 Prozent im Bezirk mehr punkten konnten als die Grünen, sieht Müller gelassen: „Ich gönne den NEOS den Erfolg. Ich nehme an, dort finden wir die Stimmen der Wähler, die mit der ÖVP-Politik nicht mehr können, sich aber auch der SPÖ, der FPÖ oder den Grünen nicht nahe fühlen“, mutmaßt der Grünen-Chef. Generell sei es für die kleinen Parteien in einem „Match der Großen“ wie den Landtagswahlen 2023 nicht einfach. „Alles in allem war das Ergebnis ein Denkzettel für die Bundespolitik. Im Wahlkampf wurde ja über Themen diskutiert, die gar nicht auf Landesebene entschieden werden können.“

Joseph Hofmarcher, Vorsitzender der grün-nahen Scheibbser Bürgerliste BUGS und Nummer drei der Bezirksliste der Grünen, freut sich über einen Gewinn der Grünen von 4,5 Prozent in seiner Heimatstadt. Er sieht das „sanfte Wachstum“ der Landes-Grünen mit Wohlgefallen. Sorgen macht ihm, „dass sich der politische Diskurs immer weiter nach rechts verschiebt. Die ÖVP hat in den vergangenen zehn Jahren versucht, mit FPÖ-Themen zu punkten, und damit dem rechten Milieu in die Hände gespielt.“ Die FPÖ habe Reizthemen und Feindbilder einfach und pointiert präsentiert und dadurch ihr Protestwähler-Potenzial mobilisiert. „Wir Grünen verwehren uns dagegen und werden weiterhin konstruktiv agieren“, betont der BUGS-Chef.