Bahnkreuzung Gaisberg wird aufgelassen

Jeder neue Zugunfall – wie vergangene Woche in Purgstall geschehen – bringt das Thema unbeschrankte Bahnübergänge neuerlich in den Fokus der Aufmerksamkeit. Dazu äußerte sich auf Anfrage der NÖN auch ÖBB-Pressesprecher Christopher Seif.
„Es handelt sich in diesem Fall zwar nicht um einen Zusammenstoß, sondern eher darum, dass der Lenker den Zug nicht wahrgenommen hat“, sagt Seif. Dennoch sei es auch im Interesse der ÖBB, die Anzahl der Bahnkreuzungen im Bezirk zu reduzieren. Im Zuge der Elektrifizierung der Erlaufbahn in den kommenden Jahren werde auch der Bahnübergang Gaisberg aufgelassen.
„Mit Ende 2022 wurde mit der Gesamtstreckenplanung begonnen. Derzeit laufen die Vermessungsarbeiten entlang der gesamten Strecke. Diese Arbeiten werden frühestens mit Ostern 2023 abgeschlossen sein“, sagt der ÖBB-Pressesprecher. Danach könnten die Planungen für die Elektrifizierung, Unterbau- und Oberbauarbeiten sowie Neubau von Verkehrsstationen vertieft werden, erklärt Seif. Mit einem Abschluss der Planungen rechnet er frühestens im Herbst 2023.
„Hinsichtlich der Auflassung des Bahnübergangs Gaisberg und der Errichtung einer Ersatzstraße hat es bereits mehrere Gespräche mit der Gemeinde Purgstall gegeben“, ergänzt Seif. Geplant sei die Auflassung des Straßenstücks, das über die Bahnkreuzung führt, und die Errichtung einer parallel dazu verlaufenden Ersatzstraße durch die ÖBB. Die Auflassung des Bahnübergangs könne eventuell auch ohne Ersatzstraße erfolgen, jedoch sei dafür die Einwilligung der Gemeinde erforderlich.
Bürgermeister Harald Riemer befürwortet diese Lösung nicht: „Die Schließung der Bahnkreuzung macht auf jeden Fall nur mit einem veränderten Straßenverlauf Sinn. Eine andere Lösung kommt für die Gemeinde absolut nicht in Frage.“ Er hoffe auf eine zeitnahe Umsetzung des Straßen-Projekts durch die ÖBB. Die Gemeinde habe bereits seit Längerem ihren Auftrag, zwischen Grundstückbesitzern und ÖBB zu vermitteln, erfüllt.