Elsa und Josef Schagerl helfen in Uganda: "Wie im Flug vergangen"

Erstellt am 24. Februar 2023 | 18:08
Lesezeit: 3 Min
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Noch müssen die Schüler mit Kanistern das Wasser holen.
Foto: Schagerl
Fünf Wochen lang waren Elsa und Josef Schagerl wieder in Uganda, um dort ihre Hilfsprojekte weiter voranzutreiben.

„Die fünf Wochen sind wie im Flug vergangen. Aber wir haben alles geschafft, was wir uns vorgenommen haben – ja sogar ein wenig mehr“, freut sich Elsa Schagerl, die mit ihrem Mann vor zehn Jahren das Hilfsprojekt „Brücke nach Uganda“ gegründet hat.

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Elsa und Josef Schagerl beim Vermessen für die neue Wasserpumpe im Busch in Kinoko.
Foto: Schagerl

Projekt eins in den vergangenen Wochen war die Renovierung der Oberstufenschule in Rugazi im Südwesten von Uganda (Bezirk Bushenyi). Josef Schagerl und seine einheimischen Mitarbeiter haben unzählige Tische, Stühle für die Klassenräume und Betten für das Internat repariert.

Hauptprojekt war aber die Errichtung eines staubfreien Computerraums. „Wir haben das ehemalige Lehrerzimmer umfunktioniert. Es wurde eine Decke eingezogen, einbruchssichere Fenster eingebaut, gefliest und ausgemalt“, berichtet Elsa Schagerl. Aktuell werden die PCs installiert. „Wir könnten noch Paten für weitere PC-Sets benötigen. PC, Monitor, Keyboard und Maus kostet zusammen rund 350 Euro. Wir kaufen diese direkt in Uganda, damit sie dem ugandischen, sprich englischen System angepasst sind“, erklärt Schagerl.

Durch die Umgestaltung des Lehrerzimmers zum Computerraum musste rechtzeitig vor Schulstart Anfang Februar aber auch ein neues Lehrerzimmer geschaffen werden. Zudem wurden das Dach der Schule neu lackiert und die Auffahrt befestigt. „Inzwischen hat der Unterricht schon wieder begonnen. Für viele Schülerinnen und Schüler in dieser Schule zahlt unser Verein das Schulgeld. Unser Ziel ist es, dass aus der Oberstufenschule eine berufsbildende Schule wird, damit möglichst viele Kinder eine Berufsausbildung erhalten“, erzählt Elsa Schagerl.

Auch im Busch in Kinoko waren die Schagerls während dieses Aufenthalts wieder tätig. „Wir haben die Vermessungsarbeiten für eine Wasserpumpe abgeschlossen, die schon bald von einer Firma installiert werden soll. Die Wasserpumpe wird im Busch gemacht für die Schule und die Leute rundherum in Kinoko. Es ist sehr steil dort und die Leute können nur am Morgen und Abend Wasser holen, da in dieser Gegend auch Schlangen und Wildschweine unterwegs sind. Vor allem die Schlangen lieben die Mittagssonne“, weiß Schagerl.

Verein zahlt Lehrergehalt und sucht auch Lehrerpaten

Viele Leute hätten dort nicht einmal einen Euro im Monat zur Verfügung, um die Kinder zu unterstützen. „Deshalb bezahlen wir in diesen Schulen das Lehrergehalt. Ein Lehrer verdient rund 45 Euro im Monat. Wir würden uns freuen, wenn jemand eine Lehrerpatenschaft übernimmt oder einen Teil davon“, sagt Schagerl.

Welche Bedeutung Schulausbildung für diese jungen Menschen in Uganda hat, zeigt das Beispiel eines Mädchens, das zu Schulbeginn zur Direktorin der Oberstufenschule gekommen war. Sie würde putzen und andere Arbeiten machen, nur um sich das Schulgeld und die Materialien zu verdienen. „Da haben wir spontan zugesagt, dass der Verein das Schulgeld übernehmen werde. Ananseth, so heißt das Mädchen, hatte daraufhin Tränen in den Augen. Solche Momente berühren einem immer noch – auch nach all den Jahren“, schildert Elsa Schagerl.

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