Blauer Traum: FPÖ im Bezirk toppt noch Landesergebnis

Aktualisiert am 30. Jänner 2023 | 12:27
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ÖVP schlechter als im Landesschnitt, SPÖ besser als auf Landesebene, Grüne und NEOS wiederum schlechter.

Auch im Bezirk Gänserndorf blieb die ÖVP unter der magischen 40-Prozent-Linie. Sie verlor im Vergleich zur vergangenen Landtagswahl 7 Prozent und kam nur noch auf 39,5 Prozent der Stimmen. Auch die SPÖ büßte jede Menge Sympathisanten ein und wurde vom zweiten Platz verdrängt. Sie erreichte 24,9 Prozent der Stimmen. Der klare Sieger ist die FPÖ, die von 16,5 auf 25 Prozent der Stimmen zulegen konnte.

Leicht dazugewinnen konnten die Grünen: Sie verbesserten sich von 5,3 auf 5,4 Prozent. Auch die NEOS sind nun stärker als 2018: Sie legten von 3,6 auf 5,2 Prozent zu. In den kommenden NÖ-Landtag werden somit die Bezirksspitzenkandidaten René Lobner (ÖVP, Gänserndorf), René Zonschits (SPÖ, Ollersdorf) und Dieter Dorner (FPÖ, Pframa) einziehen. Lobner über ein Grundmandat, Zonschits und Dorner über die Landesliste, wo der Rote auf Platz 9 und der Blaue auf Platz 5 stehen.

Die Bezirksspitzenkandidatin der Grünen, Bettina Bergauer aus Deutsch-Wagram, und ihr Pendant von den NEOS, Joseph Lentner aus Gänserndorf-Süd, schaffen den Einzug ins Landesparlament nicht – was schon im Vorfeld des Urnengangs absehbar war.

Was sagen nun die lokalen Politiker zum Wahlergebnis im Bezirk? Für Lobner ist dieses „ernüchternd“. Dennoch: „Einen Vierer vorne hätte ich schon gesehen.“ Mit knapp 40 Prozent sei die ÖVP trotzdem noch die stärkste Partei im Land und im Bezirk: „Davon würden andere nur träumen.“ In seiner Heimatgemeinde Gänserndorf verlor Lobner 4,6 Prozent. Damit sei die ÖVP in der Bezirkshauptstadt „leicht unter dem Level von vor zehn Jahren“.

Auch Zonschits zeigt sich natürlich enttäuscht: „Es ist schade, dass sich unser Rennen um Stimmen nicht ausgezahlt hat. Im Jänner absolvierten wir 106 Termine.“ Jetzt sei man völlig ausgelaugt. Hatte er damit gerechnet, dass die SPÖ verliert? „Ich ging davon aus, dass wir auf Landesebene stagnieren und im Bezirk leicht zulegen.“ Immerhin konnte Zonschits in seinem Wohnort mit 56 Prozent die absolute Mehrheit holen: „Die Heimat ist eben die Welt.“

Dorner Nummer eins in seinem Heimatort Pframa

Überglücklich wiederum ist Dorner, der in Pframa, wo er lebt, sogar über 42 Prozent der Stimmen einfahren konnte: „Auch in der Gemeinde Untersiebenbrunn haben wir den ersten Platz geschafft.“ Dorner hatte ebenfalls nicht damit gerechnet, dass die SPÖ zu den Verlieren zählt: „Ich nahm zwar an, dass sie nicht dazugewinnen wird, aber ich rechnete schon damit, dass sie stimmenmäßig wenigstens stagniert.“

Zufrieden zeigt sich auch Bergauer, die von einem „guten Wahlergebnis“ für die Öko-Partei spricht: „Wir konnten dazugewinnen – auch im Bezirk, was mich besonders freut. Ich werde zwar eher auf der Reserveliste für den Landtag stehen, aber dennoch Themen, die auch für unseren Bezirk wichtig sind, in den Grünen-Klub einbringen.“ Überrascht habe sie das Abschneiden der anderen Parteien nicht.

Erfreut ist auch Lentner, der seine NEOS in zwei Städten des Bezirks sogar als eindeutige Wahlgewinner sieht – und zwar in den Städten Groß-Enzersdorf und Gänserndorf, wo die Pinken mit Gemeinderatsmandataren vertreten sind: „Wir können in Anbetracht des Gesamtergebnisses mit unserem Abschneiden auf Bezirksebene mehr als zufrieden sein. Mit einem Plus von 1,6 Prozent und einem Wählerzuwachs von über 40 Prozent im Vergleich zur letzten Wahl haben wir uns deutlich gesteigert.“