Hotel-Unternehmer holt zum Rundumschlag aus

ZISTERSDORF / Es ist ein Aufschrei eines „gedemütigten, belogenen und geschädigten Zistersdorfer Bürgers“. So formuliert es Unternehmer und Hotelbetreiber Helmut Duch in einer Aussendung, die an jeden Zistersdorfer Haushalt per Post zugestellt wurde.
Kernpunkt des Protestschreibens ist Duchs Forderung nach einer Gegenfahrbahn, nämlich von der Meierhofgasse bis zur Mundtgasse. Sein Argument: Er habe zu den 14 neuen Zimmern (Investitionskosten 700.000 Euro) in der Meierhofgasse einen Zugang zum Aufzug geschaffen, damit seine älteren Gäste nun barrierefrei die Zimmer in seinem Hotel beziehen können. Duch: „Meine Gäste müssen aber zurzeit beim Einchecken statt 120 m bis zum Parkplatz 2.200 m weit fahren.“ Seit 23. September 2009 kämpfe er daher für eine Neuregelung des Straßenabschnitts, der enorme Umweg würde mit der Gegenfahrbahn wegfallen.
„Den meisten Mandataren geht es nur um die Gagen“
„Drei Mal wurde mein Ansuchen abgelehnt mit der Annahme, der Duch ist eh schon so senil, grenzdebil und deppert, der kapiert es eh nicht. Ich glaube, den meisten Mandataren geht es nur um ihre Gagen“, zeigt sich Duch enttäuscht.
Das ist starker Tobak. Vor allem Stadtrat Ing. Klaus Chwatal und Bürgermeister Wolfgang Peischl bekommen in dem Schreiben unter den Rubriken Bürgerfeindlichkeit und Wirtschaftsfeindlichkeit ihr Fett ab.
„Viel Schwachsinn, was in dem Brief drinnen steht“
Im NÖN-Gespräch kontern Chwatal und Peischl: „Die Gemeinde ist Duch entgegengekommen und hat zahlreiche Lösungsvorschläge ausgearbeitet, die er jedoch alle von der Hand wies.“ Mit der von Duch geforderten Gegenfahrbahn würden Parkplätze wegfallen und neue Kreuzungswege sowie ein höheres Verkehrsaufkommen in der Meierhofgasse entstehen: „Die Zistersdorfer Bürger hätten 365 Tage im Jahr einen Nachteil.“ Und Peischl ergänzt: „Wieso erkundigt man sich nicht bei der Gemeinde, bevor man ein Projekt startet, so wie es alle anderen Unternehmer auch machen? Die Vorgaben müssen einfach eingehalten werden.“
Traurig und ärgerlich zugleich sei Duchs Schreiben, weil „viel Schwachsinn und Halbwahrheiten drinnen stehen. Wir arbeiten hart für die Gemeinde und stehen hinter der Wirtschaft jeden Tag und jede Sekunde. Mit solch einem Schreiben schadet man nur dem Wirtschaftsstandort Zistersdorf.“