Erst Schienenersatzverkehr, dann langes Warten

Erstellt am 30. Mai 2023 | 09:16
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Bahnhof Ersatzverkehr ÖBB
Immer wieder verkehren zwischen Gänserndorf und Strasshof derzeit Busse.
Foto: Mattes
Passagiere müssen Strecke zwischen Gänserndorf und Strasshof per Bus zurücklegen. Dann fährt ihnen der Zug vor der Nase davon, weil Abfahrtszeiten nicht abgestimmt sind.

Menschen, die in Gänserndorf oder Silberwald wohnen und regelmäßig Richtung Wien pendeln, brauchen momentan starke Nerven. Zwischen der Bezirkshauptstadt und Strasshof verkehrt nämlich phasenweise nur ein Schienenersatzverkehr in Form eines Busses.

Dieser bringt die Passagiere zwar mehr oder weniger pünktlich nach Strasshof, allerdings sind die Abfahrtszeiten der Busse und Züge offenbar nicht aufeinander abgestimmt. Das heißt: Wenn die Fahrgäste in Strasshof aus dem Bus steigen, um weiter nach Wien zu fahren, fährt ihnen die Bahn direkt vor der Nase davon.

Grünen-Bezirkschefin Beate Kainz kennt das Problem aus eigener Erfahrung und fordert die ÖBB nun zum Einlenken auf: „Ich habe Verständnis dafür, dass im Zuge des Nordbahn-Ausbaus immer wieder Busse verkehren müssen. Dann sollten diese aber mit den Zugfahrplänen abgestimmt werden.“ Die Passagiere würden den Anschlusszug nach Wien häufig nur um wenige Minuten versäumen. „Dann stehen sie eine knappe halbe Stunde herum und müssen auf die nächste S-Bahn warten — den vorherigen Zug erreicht man unmöglich, selbst dann nicht, wenn man sehr schnell zum Bahnsteig geht.“ Die Lösung? „Der Bus muss früher von Gänserndorf abfahren, damit ein nahtloser Anschluss gewährleistet ist“, so Kainz weiter.

Kainz
Grünen-Chefin Beate Kainz: "Der Bus muss früher abfahren."
Foto: Schindler

Auch an der Kommunikationspolitik des Konzerns hat die Grünen-Politikerin einiges auszusetzen. „Über den Schienenersatzverkehr erfährt man oft erst dann, wenn man am Bahnhof steht und auf seinen Zug wartet. Ich sehe keine Aushänge, auch Durchsagen gibt es nicht.“

Was sagen nun die ÖBB zur Kritik Kainz' und zahlreicher weiterer Fahrgäste? „Grundsätzlich ist es so, dass die Baustellenfahrpläne sowie der Schienenersatzverkehr immer so optimal wie möglich in den regulären Fahrplan integriert werden.“ Selbstverständlich nehme man die Hinweise ernst und werde die Anschlusskette sowie die laufenden Kundeninformationen prüfen, erklärt Konzernsprecher Christopher Seif gegenüber der NÖN.