Wirtschaftsparkmodell: Vorstoß für Zusammenarbeit

Soll die seit fünf Jahren bestehende Wirtschafts-Kooperation zwischen Schrems und Gmünd um die Gemeinde in der Mitte erweitert werden?
Die Frage warf der Schremser ÖVP-Stadtrat David Süß im dortigen Gemeinderat auf, als 5.000 Euro für die gemeinsame Vermarktung freigegeben wurden. Hoheneich habe, so Süß, eine attraktive Lage, liege aber bei der Hälfte der Grundstückspreise: „Es macht keinen Sinn, sich gegenseitig zu unterbieten.“
Parteikollegin Martina Diesner-Wais pflichtete ihm bei, „die Leidtragenden vom gegenseitigen Unterbieten sind die Gemeinden“. Die Aufnahme Hoheneichs in den gemeinsamen Wirtschafts-Standort ermögliche einheitliche Kriterien.
„Hoheneich war von Beginn an zum Mitmachen eingeladen, wollte das aber nicht“, sagt der Schremser Stadtchef Karl Harrer (SPÖ) zur NÖN: „An sich ist eine Aufnahme nicht ausgeschlossen, derzeit besteht aus meiner Sicht aber keine Intention dazu.“

Man könne über alles reden
Von Gmünder Seite möchte Wirtschafts-Stadtrat Alexander Berger (ÖVP) die Erweiterungsgelüste der Schremser Parteikollegen derzeit nicht kommentieren. Und Hoheneichs VP-Bürgermeister Christian Grümeyer sagt, man könne über alles reden: „Bloß hat mit mir bis dato noch niemand über solche Absichten gesprochen.“ Er kenne die Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit gar nicht.
Laut der im Mai 2012 unterzeichneten Vereinbarung zwischen Gmünd und Schrems geht es derzeit um Betriebs-Neuansiedlungen in Access-Industrial-Park Gmünd, Wirtschaftspark Schrems und Industriegebiet Kottinghörmanns.
55 Prozent der dadurch erzielten Kommunalsteuer-Erträge bleiben in der Standortgemeinde, 35 Prozent fließen zur Partnergemeinde, die restlichen 10 Prozent ins gemeinsame Marketing. In der Stadtgemeinde Schrems hat sich seit Unterzeichnung der Papiere noch kein neuer Betrieb in einem Wirtschaftspark angesiedelt, im Access-Park Gmünd wurde indes die Firma „Echobell“ um Thomas Chochola gegründet und führt Kommunalsteuern ab, an denen auch Schrems bereits mitnascht.
Müll-Kooperation sehr gut angelaufen
Sehr gut läuft laut Grümeyer übrigens die im Vorjahr gestartete Kooperation mit der Nachbargemeinde Gmünd durch die Zusammenlegung des Altstoff-Sammelzentrums an der B41 bei Hoheneich. Jetzt gelte es, das Modell weiter zu entwickeln.