"Healthacross in practice" – einzigartiges EU-Projekt
Erstellt
am 28. Februar 2014 | 16:02
Lesezeit: 3 Min
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr

Foto:
NOEN, NLK Reinberger
Patienten aus Tschechien konnten bislang nicht im Landesklinikum Gmünd behandelt werden – außer sie hätten die Behandlungskosten selbst bezahlt. Nun fiel diese Barriere, wie Landeshauptmann-Stv. Wolfgang Sobotka informierte.
Vorsitzender des NÖGUS (Niederösterreichischer Gesundheits- und Sozialfonds).
Unmittelbare Nachbarn müssten 60 km nach Budweis fahren
Sobotka hielt weiter fest: „Das hilft einerseits den Menschen aus Tschechien, die damit eine Spitalsversorgung in ihrer Nähe haben. Andererseits ist dadurch auch das LK Gmünd noch effizienter ausgelastet.“Gmünd und Ceské Velenice waren lange durch die Staatsgrenze getrennt und wachsen nun nach dem Fall des Eisernen Vorhangs langsam wieder zusammen.
Mit dem EU Projekt „healthacross“ und dem Folgeprojekt „healthacross in practice“ wurde es möglich, dass Patienten aus der tschechischen Grenzregion im Zuge eines Pilotversuchs die Ambulanz im Landesklinikum Gmünd nutzen konnten. Denn die nächste Versorgungseinheit auf Tschechischer Seite befindet sich erst im 60 Kilometer entfernten Budweis.
Hunderprozentige Zufriedenheit mit Behandlungsqualität
Der Pilotversuch wurde von Februar bis Juni 2013 durchgeführt und hat es 133 Patienten ermöglicht, die ambulanten Leistungen im Landesklinikum Gmünd in Anspruch zu nehmen. Die Ergebnisse der Patientenbefragung zeigten, dass 79 Prozent der Patienten einen besseren Eindruck von der medizinischen Versorgung in Gmünd als in Tschechien haben.Über die Hälfte (52 Prozent) findet keine entsprechende medizinische Versorgung vor, die sie besser erreichen
können als das LK Gmünd. Und alle Patienten waren mit der Behandlungsqualität zufrieden.
Pilot- wird Regelbetrieb: 1.000 neue Patienten
Ab sofort geht der Pilotversuch in den Regelbetrieb über. Somit können alle Patienten aus der Tschechischen Grenzregion die Ambulanz im Landesklinikum Gmünd auch in Zukunft nutzen. Es wird mit rund 1.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr gerechnet.Der NÖGUS beschloss außerdem, das Projekt weitere zwei Jahre zu begleiten. Dann soll wieder bei der EU um Förderungen angesucht werden, um weitere Möglichkeiten zu suchen, die die Zusammenarbeit zwischen den Ländern erleichtert.