Konzertreise nach Japan: Stressig, aber erlebnisreich

Svatomir Vodak, der bis 11. Jänner in Japan auf Konzertreise war und am 13. Jänner mit seinem Donau-Salon-Orchester ein Neujahrskonzert gegeben hat, erzählt jetzt über seine Eindrücke im Land der aufgehenden Sonne. „Ich musste erst alles Erlebte verarbeiten und meine vielen Fotos sortieren.“

Als zweiter Konzertmeister des Salonorchesters „Vienna Walzer Orchestra“ absolvierte der Geiger acht Konzerte in Japan. „Prosit Neujahr hieß es nicht nur bei uns in Österreich, sondern auch bei jedem dieser Konzerte in Tokyo, Yokohama, Tsu, Nagoya, und Osaka“, berichtet Vodak. „Drei Stunden flogen wir nach Istanbul, nach weiteren drei Stunden ging es nach Tokyo-Narita. Dieser Flug dauerte elf Stunden. Es folgten zwei Stunden im Bus und kurzes Ausruhen in einem weniger als acht Quadratmeter kleinen Hotelzimmer. Aber dann stand dem Sightseeing nichts mehr im Weg“, betont Vodak.
Am ersten Tag in Tokyo gab es keine Termine, daher konnte er den alten Kaiserpalast und den Tokyo Tower besichtigen. „Ab dem zweiten Tag gingen die Konzerte in und rund um Tokyo los.“ Trotzdem gab es Zeit für einen Abstecher zur best besuchten Kreuzung der Welt, dem Shibuya Crossing, genauso wie zum best besuchten Bahnhof der Welt, der Shinjuku Station mit 200 Ausgängen.
Drei fast ausverkaufte Konzerte in Tokyo
Ein besonderes Highlight waren drei fast ausverkaufte Konzerte in der Tokyo Opera City Concert Hall, einem der renommiertesten Konzertsäle überhaupt. „Die Akustik war ein Traum, das liegt wohl an der speziellen Pyramidenform des Saales“, schwärmt Vodak. Ebenso schön sei es in Yokohama gewesen, wo sich auch ein kurzer Ausflug zu Ozean und Uferviertel „Minato Mirai“ ausging.

Der Tagesplan war immer derselbe: morgens Frühstück, mittags Probe, nachmittags Konzert und durchschnittlich drei bis vier Stunden Transport zur nächsten Metropole. „Meist hat man sich abends noch zum „Yakiniku“ (einem runden japanisch-koreanischen Grill zum Selbst-Grillen) oder „Karē“ (typisch japanisches Curry) gesetzt, um auf die Konzerterfolge gemeinsam anzustoßen.“
Es ging weiter nach Nagoya, die Stadt, die man vor allem aufgrund der Burg Nagoya Castle kennt. Die meisten Musiker haben natürlich die freie Zeit für ein spontanes Foto-Shooting genutzt, bevor es zum „Yakitori“ ging, der kulinarischen Spezialität Nagoyas. „Es handelt sich dabei um Grillspieße mit Hühnerfleisch in all seinen Variationen.“
Eindrucksvoll das Land und auch die Menschen
Die Tournee endete mit dem Konzert in Osaka, der drittgrößten Stadt Japans, die hauptsächlich für ihre Thermalbäder bekannt ist. „Man konnte mit den Einheimischen auch etwas plaudern“, so der Schremser Dirigent und Komponist, und: „Die meisten Japaner verstehen etwas Englisch und sind immer darum bemüht, einen möglichst guten, gut gelaunten Eindruck zu machen. Höflichkeit, Tradition und Manieren werden großgeschrieben.“ Auch der Service in Japan sei viel besser und kundenorientierter als sonstwo. „Man entschuldigt sich zum Beispiel öffentlich, wenn die U-Bahn um nur eine Minute zu spät kommt und man nimmt kein Trinkgeld. Das wird als Beleidigung ausgelegt, da damit zum Ausdruck kommen könnte, dass zum Beispiel der Kellner nicht genug für die geleistete Arbeit verdient.“
Generell gebe es in Japan eine sehr große Bandbreite an Preissegmenten. Einerseits kostet eine Flasche guter Whiskey um die sechs bis sieben Euro, andererseits gibt es auch „die perfekte Honigmelone“ für 150 Euro zu kaufen. „Es kommt eben darauf an, wo man kauft. Wie in Wien muss man wissen, dass es ‚teure’ Bereiche für Touristen gibt, die vor allem auf und in der Nähe der Hauptstraßen und Sehenswürdigkeiten liegen. Wenn man gut, authentisch und günstig speisen will, dann empfehle ich, in kleinere Gassen zu gehen, dort gibt es überall Mini-Restaurants mit richtig gutem Essen.“