Leopold Bauer: Mit 59 der beste Jungunternehmer

Das Coronavirus war gerade im Anmarsch auf Europa, als Leopold Bauer im Februar 2020 nach 36 Jahren in der Fensterbranche gemeinsam mit seinem Sohn Michael den Sprung in die Selbstständigkeit wagte. Kaum offen, wartete auf ihren Betrieb in der Mühlgasse 5 in Schrems auch schon der Lockdown. Mut und Durchhalten machten sich bezahlt: Die Fensterbauer Vertriebs GmbH hat sich personell seither verdoppelt – und nun wurden Vater & Sohn als Top-Jungunternehmer der vergangenen fünf Jahre im Bezirk Gmünd geehrt.
Konkret geht es um den „Gründerland Niederösterreich Preis“ von Wirtschaftskammer NÖ und „riz up“, der Gründeragentur des Landes, zu dem auch 35.000 Stimmen abgegeben wurden. Die Top-10 jedes Bezirkes wurden zum Gründerland-NÖ-Abend in Wiener Neustadt eingeladen – wo Fensterbauer als Nummer eins im Bezirk geehrt wurde.
„Alle sind hoch motiviert – das macht es aus“
„Wir waren natürlich überrascht, hatten nicht damit gerechnet“, sagt Leopold Bauer, der den Preis auch als Bestätigung für eine aus seiner Sicht genauso überraschende Geschäftsentwicklung sieht. Bauer: „Der Gedanke war, dass Michael und ich das mit maximal drei Mitarbeitern machen. Keiner hätte sich vor drei Jahren vorstellen können, dass sich die Dinge so entwickeln würden.“
Immerhin elf Mitarbeitende finden bei Fensterbauer heute Arbeit, zwei weitere sollen nächstes Jahr dazu kommen – ein Monteur und auch in Hinblick auf den in drei Jahren bevorstehenden Pensionsantritt von Leopold Bauer ein zusätzlicher Berater. „Komplett zurückziehen möchte ich mich aber auch in der Pension nicht“, sagt der geehrte Jung-Unternehmer, der neben Sohn Michael die Geschäfte der GmbH führt und auch Mehrheits-Eigentümer ist.
Als Schlüssel zum Erfolg wertet Bauer neben heimischer Spitzenqualität vom Fenster über Türen bis zum Sonnenschutz und hoher Kunden-Orientierung vor allem eine hohe Zufriedenheit im Personal. Er sei sich selbst für keine Tätigkeit zu schade, sagt er: „Die Hie rarchie ist bei uns gering ausgeprägt, die Entlohnung anders als in vergleichbaren Betrieben. Alle im Team sind hoch motiviert – das macht es aus.“
Ob der Standort im früheren Supermarkt-Areal angesichts der Expansion nicht allmählich zu klein wird? Das tut es nach Ansicht von Leopold Bauer sehr wohl. „Wir fühlen uns hier sehr wohl, sind räumlich aber schon hart an der Grenze. Dazu kommt, dass der Standort für große Lkw leider nicht gut erreichbar ist“, sagt er. Die Gedanken, wie man die Situation lösen könnte, nehmen demnach langsam Form an.