Wölfe in Watzmanns bestätigt, Probe von neuem Riss in Schagges im Test

Erstellt am 06. Februar 2023 | 13:35
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Diesen Fund machte Johann Katzenschlager beim Winterdienst in Schagges: Ein gerissenes Hirschtier lag im Schnee, es war bereits trächtig.
Foto: Privat
Nach längerer Pause sind wieder Wölfe im Bezirk Gmünd aktiv. Nach dem jetzt bestätigten Wolfsriss von Dezember in Watzmanns soll es nun auch einen Fall in Schagges (Gemeinde Unserfrau-Altweitra) geben.

Dass die drei Tiere, die am 18. Dezember in Watzmanns (Gemeinde Bad Großpertholz) innerhalb einer Stunde ein Reh gerissen und fast zur Gänze verputzt haben, Wölfe gewesen sind, davon gingen die Jäger von Beginn an aus. Das wurde nun laut Jagdpächter Erich Hofer von der Veterinärmedizinischen Universität in Wien bestätigt: „Die DNA-Analyse hat ergeben, dass es sich bei allen drei Tieren um Wölfe handelte. Einer konnte dem Rudel aus Arbesbach zugeordnet werden“, sagt Hofer

Totes Hirschtier bei Winterdienst entdeckt

Auch in Schagges soll es in den Morgenstunden des 2. Februar zu einem Wolfsriss gekommen sein: Johann Katzenschlager aus Ulrichs war mit seinem Schneepflug in Schagges unterwegs und entdeckte ein gerissenes Hirschtier, das bereits trächtig war. Jagdleiter Hannes Hirsch sah sich die Lage vor Ort an: „Das Hirschtier wies am Hals und am Kehlkopf Bisse auf. Das Tier dürfte erst kurz vorher zu Tode gekommen sein, der Kadaver war noch warm.“ Hirsch informierte die für den Bezirk zuständigen Wolfsberater Josef Pruckner und Michael Witura.

„Aufgrund des Rissbildes und der Spur handelte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Wolf mit Erfahrung, sonst hätte er nicht so ein großes Tier gerissen“, sagt Pruckner. Der Riss wurde dem Wolfsmanagement gemeldet, eine DNA-Probe zur Analyse eingeschickt. „Würden mehr Wolfsrisse gemeldet, würden auch die offiziellen Zahlen, sowohl die der Risse als auch die der vorkommenden Wölfe, steigen“, sagt Jagdleiter Hirsch.

Gerissene Tiere: Kein Ersatz für den Jagdpächter

Der erste derartige Vorfall in seinem Revier, noch dazu mit einem trächtigen Wildtier, ist ein Schaden: „Auch Wölfe haben im Winter Hunger. Hätte es ein Schaf oder ein anderes Tier eines Landwirten betroffen, gäbe es dafür Schadenersatz bei gleichem Leid. Das frei lebende Wild ist die natürliche Nahrung der frei lebenden Raubtiere und dafür gibt es keinen Ersatz. Der Jagdpächter geht also leer aus“, erklärt Josef Pruckner.

Hannes Hirsch und sein Jagdkollege Josef Pollak haben die Spur des vermeintlichen Wolfes verfolgt. „Das Hirschtier wurde vom Wald auf die Wiese getrieben und dort gerissen. Der Fundort befindet sich nur rund 100 Meter von den ersten Häusern von Schagges entfernt.“ Vermutlich wurde die „Jause“ durch den Schneepflug gestört. „Vom gerissenen Hirschtier wurde nur wenig gefressen“, sagen die Jäger.