Herzogenburg trauert um Anton Rupp

Erstellt am 25. August 2021 | 05:55
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Anton Rupp an seinem Schreibtisch im Rathaus: Der Bürgermeister arbeitete oft rund um die Uhr für die Stadt und ihre Bewohner.
Foto: Archiv/Kopitz
Er war ein großer Sohn der Stadt: Altbürgermeister und Landtagsabgeordneter ist im 81. Lebensjahr verstorben. Die Gedächtnismesse findet am 26. August in der Stiftskirche statt.

Die Stadt trauert um ihren Altbürgermister Anton Rupp, der am vergangenen Donnerstag im Alter von 80 Jahren gestorben ist. Er war ein Politiker, der das Stadtbild wie kein anderer in der Nachkriegszeit geprägt hat. Wir hatten berichtet:

Am 16. März 1941 in Wiesing geboren, besuchte er in Herzogenburg die Volks- und Hauptschule und war seinen Jugendjahren als erfolgreicher Fußballer unterwegs.

Der gelernte Werkzeugmacher, der 1971 in der damaligen Firma Gebrüder Grundmann mit großem Vertrauensbeweis zum Betriebsratsobmann der Arbeiter gewählt wurde, war viele Jahre in der Gemeindepolitik tätig und lenkte von Juli 1984 bis Dezember 2006 – also 22 Jahre – als Bürgermeister die Geschicke der Stadt.

1967 trat er in den Gemeinderat ein, wurde 1975 Vizebürgermeister und schließlich 1984 zum Bürgermeister gewählt, nachdem er von seinem Vorgänger Erich Sulzer behutsam aufgebaut worden war.

Sein ständiges Bemühen im öffentlichen Interesse fanden 1983 auch durch seine Wahl in den NÖ Landtag die verdiente Anerkennung und vier Perioden – bis zum April 2003 war dort Abgeordneter.

In seiner Amtszeit als Bürgermeister erreichte die SPÖ die Zweidrittelmehrheit und konnte sie auch erfolgreich behaupten. 1996 erhielt er das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich – und 1999 das Silberne Komturkreuz für Verdienste und das Bundesland NÖ.

„Über alle Parteigrenzen hinweg sehr geschätzt“

Gesundheitliche Probleme zwangen Anton Rupp im Jahr 2006 zum Rücktritt, was damals viele Bevölkerungsschichten sehr bedauerten, auch Politiker anderer Parteien.

Das Freizeitzentrum in Ossarn, das während seiner Amtszeit gebaut und im Dezember 1989 eröffnet wurde und das auch seinen Namen trägt, wird die Herzogenburger immer an ihn erinnern.

Bürgermeister Christoph Artner würdigte in einer ersten Reaktion die Verdienste des Verstorbenen: „Er hat sie nicht nur um die Stadt Herzogenburg erworben, sondern um unzählige Menschen, denen er persönlich geholfen hat.“

Seine Beliebtheit sei auch an der Anteilnahme ablesbar, die nicht nur der Familie direkt, sondern auch am Stadtamt ausgedrückt werde: „Dabei wird immer betont, wie sehr die Menschen Anton Rupp über alle Parteigrenzen hinweg schätzten.“

ÖVP-Stadtrat Erich Hauptmann befand sich als damals jüngster Mandatar von 2000 bis 2006 an der Seite von Anton Rupp im Gemeinderat. „Er war ein Mann der alten Schule, ein echter 24-Stunden-Bürgermeister“, erinnert er sich. Der Stadtchef habe nichts dem Zufall überlassen und sei stets sehr zielstrebig gewesen.

Was ihn besonders beeindruckt hat: „Anton Rupp ist nach St. Pölten gefahren und hat dort die Herzogenburger besucht, die im Spital gelegen sind.“

Am Donnerstag, 26. August, findet um 14 Uhr die Gedächtnismesse in der Stiftskirche statt. Bereits ab 11 Uhr besteht die Möglichkeit, sich zu verabschieden und in das Kondolenzbuch einzutragen.

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