Die Skepsis überwiegt

Erstellt am 24. April 2012 | 00:00
Lesezeit: 3 Min
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UMFAHRUNG / Viele Bürger trauen den Verkehrsprognosen nicht, da höherer Spritpreis eine Reduktion der Fahrten bedeuten kann.

VON GÜNTHER SCHWAB

TRAISMAUER / Derzeit sorgt die wieder zur Debatte stehende Umfahrung der Bundesstraße 43 für reichlich Diskussionsstoff. Die aktuellen Verkehrsprognosen, wonach der Verkehr in den nächsten Jahren bei den wichtigsten Straßenzügen (vor allem über die Traisenbrücke entlang der Bundesstraße 43) deutlich zunehmen wird, hat zu einem neuen Anlauf für eine Umfahrung geführt. Vor wenigen Tagen hat eine Planausstellung (die NÖN berichtete) stattgefunden, wobei die Süd- als auch die Nordvariante dargestellt wurden.

Infos in Stollhofen  und in Oberndorf

Um Informationen aus „erster Hand“ zu geben, touren derzeit der Bürgermeister, Gemeindemandatare und leitende Angestellte aus der städtischen Verwaltung durch die Katastralen. Dabei hat die Bevölkerung nochmals die Gelegenheit, um die ausgearbeiteten Varianten eingehend zu studieren. Heute, Dienstag, ist er in Stollhofen zu Gast, am Freitag, 27. April, gibt es in Oberndorf die Möglichkeit, mit dem Ortschef zu sprechen (jeweils 18.30 Uhr, Feuerwehrhaus).

„Laut den Verkehrsexperten und den ausgearbeiteten Studien ist mit einer deutlichen Verkehrszunahme in den nächsten Jahren zu rechnen. Derzeit rollen durchschnittlich 15.000 Fahrzeuge durch Traismauer. Laut der Verkehrsprognose für 2025 könnten es in Summe über 25.000 Fahrzeuge pro Tag sein.“, so Bürgermeister Herbert Pfeffer (SP) in seinem Statement. Weiters: „Sinn macht eine Umfahrung natürlich nur dann, wenn es Lkw-Durchfahrtsverbote für Traismauer und Gemeinlebarn gibt, sodass der Schwerverkehr vom Ortsgebiet fern gehalten wird.“ Laut den jüngsten Studien werden so mindestens 5000 Fahrzeuge aus den verkehrsneuralgischen Zonen abgezogen.

Höherer Spritpreis,  weniger Autos?

Dennoch gibt es noch mehrere Unbekannte, etwa die Ergebnisse der verschiedensten Behördenverfahren, die tatsächliche Verkehrsentwicklung und vieles andere mehr, die sich auf die Realisierung der Traismaurer Umfahrung auswirken werden. Auch die Spritpreisentwicklung wird möglicherweise einen Einfluss auf die Verkehrssituation in einigen Jahren haben. Viele Bürger glauben, dass bei einem weiteren Anziehen der Benzinpreise schon bald die Autofahrten eingeschränkt werden und somit die Umfahrung nicht mehr sinnvoll sein wird.

Vor allem die Bevölkerungsteile, die nicht entlang der stark frequentierten Straßenzüge leben, stehen einer Traismauer Umfahrung, wie sich bislang deutlich gezeigt hat, sehr reserviert gegenüber, wodurch schon die erste Frage der Volksbefragung - Soll eine Umfahrung in Traismauer umgesetzt werden? - einen negativen Ausgang haben könnte. Auf jeden Fall ist es aus heutiger Sicht keineswegs klar ersichtlich, wofür sich die Bevölkerung tatsächlich in Sachen „Traismaurer Umfahrung“ entscheiden wird.

Zukunftsträchtige  Entscheidung

Der Gemeinderat hat sich dahingehend festgelegt, dass der Ausgang der Volksbefragung für die weitere Vorgehensweise bindend ist. Ein negativer Ausgang der Volksbefragung wird die geplante Traismauer Umfahrung möglicherweise um Jahrzehnte hinausschieben. Derzeit ist eine Projektrealisierung nach entsprechender Vorarbeit in frühestens 15 Jahren (inklusive zweijähriger Bauzeit) möglich.

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