Knalleffekt: Marchat kommt zurück

Ziel: „Dockner-Ära lückenlos aufarbeiten“
Im NÖN-Exklusivgespräch begründet er seine Entscheidung: „Die Ära von Ex-Bürgermeister Andreas Dockner muss lückenlos aufgearbeitet werden. Seine ehemaligen Mitstreiter wollen jetzt von ihm nichts mehr wissen, dabei haben sie alles mitbeschlossen und gewusst.“Was heißt „an wählbarer Stelle“? Marchat wird sicher nicht Spitzenkandidat: „Es wird einen Quereinsteiger geben“, verrät der Zagginger. Dem Vernehmen nach soll es sich um Parade-Landwirten Leopold Schalhas handeln, doch Marchat will sich nicht weiter in die Karten blicken lassen: „Die Reihung wird erst vorgenommen.“
Hinter Schalhas sollen die fünf bisherigen Mandatare kandidieren, Marchat wäre demnach an siebenter Stelle der Liste zu finden.
Aus Verzeichnis reklamiert: Rausch vermisst Stil
Den Wiedereinstieg in die Kommunalpolitik hat er mit einem Paukenschlag begleitet. Marchat reklamierte VP-Landtagsabgeordnete Bettina Rausch aus dem Wählerverzeichnis. Die Mandatarin ist mit geschäftsführendem Gemeinderat Thomas Amon (VP) liiert.„Die Beziehung zu einem ortsansässigen Lokalpolitiker bedeutet noch nicht, dass man hier einen Wohnsitz begründet hat. Eine Abgeordnete, die auf die Verfassung angelobt wurde, wird ja das Meldegesetz kennen und mit einer Scheinanmeldung keinen Gesetzesbruch verüben.“
„Privates wird hier mit Politik vermengt“, ärgert sich Thomas Amon.
Bettina Rausch vermisst bei Marchat politischen Stil: „Er kennt mich nicht, wir haben kein Wort gewechselt. Wie soll er um die Beweggründe meiner privaten Entscheidung Bescheid wissen, in Obritzberg einen Lebensmittelpunkt zu begründen?“ Rausch weiter: „Ich fühle mich wohl hier und habe auch schon an zahlreichen Aktivitäten teilgenommen.“
Wendl gegen Schweitzer: „Kann mich nur wundern“
Während es Marchat bei einer einzigen geforderten Streichung durch den Vorsitzenden der Gemeindewahlbehörde, VP-Bürgermeister Gerhard Wendl, belässt, hat „Wir“-Klubsprecher geschäftsführender Gemeinderat Rudolf Schweitzer gleich 26 Personen aus dem Wählerverzeichnis reklamiert. Vorwurf: „Scheinanmeldungen.“
Konter von Ortschef Wendl: „Das sind Leute, die teilweise schon 20 Jahre hier einen Nebenwohnsitz haben. Ich kann mich über Schweitzer nur wundern. Man staune, seine Schwiegermutter ist bei ihm in Hain gemeldet. Ob das okay ist?“, stellt der Bürgermeister in den Raum.
Auch bei der VP gibt es Änderungen: Vizebürgermeister Joachim Brader wird auf einem Listenplatz kandidieren, der ihm zwar den Einzug in den Gemeinderat ermöglicht, jedoch nicht mehr an vorderer Front. Neue Nummer zwei hinter Wendl wird Gemeindeparteiobfrau Daniela Engelhart.