VON HANS KOPITZ

REGION HERZOGENBURG, EINÖD / Es war ein Ereignis, wie es das kleine Heurigendorf noch nicht erlebt hat und in den nächsten Jahren wahrscheinlich auch nicht mehr erleben wird: Der elfjährige Marcel Kaiser tritt in Köln bei einer großen Musikshow an und kommt dabei ins Finale! Unter 38.000 Kindern, die sich für „DSDS Kids“, das von RTL im Hauptabendprogramm gesendet wurde, gemeldet haben, kam Marcel ins Finale und musste sich am vergangenen Freitag mit seinen neun Mitbewerbern der Jury stellen. Gewonnen hat schließlich der neunjährige Marco aus Rainau (Baden-Württemberg) - für die Herzogenburger war aber Marcel, der mit Adeles „Set fire to the rain“ angetreten ist, der Sieger.

Mit dem Bus nach  Köln und retour

Angefeuert wurde der Schüler, der die 1. Klasse der Herzogenburger Musikhauptschule besucht, von seinen Freunden und Mitschülern, die zwei nächtliche Busfahrten - am Freitag ab 3 Uhr früh nach Köln und um Mitternacht wieder Richtung Heimat - auf sich genommen hatten, um ihrem „Star“ vor Ort die Daumen drücken zu können. Organisiert hatte diesen Bus Marcels Mutter Irene Kaiser, die die Schulfreunde einfach fragte, ob sie mitfahren würden. 22 Kinder und sechs Erwachsene waren schließlich dabei. Gesponsert wurde die Fahrt von der Gemeinde und vom Land.

Die Müdigkeit war  schnell vergessen

Nicht nur für Marcel und seine Eltern, sondern auch für Groupies, die dabei waren, war es ein besonderes Erlebnis - und die Müdigkeit war schnell vergessen, als sie Samstag kurz nach 11 Uhr in Einöd aus dem Bus kletterten. Marcel durfte, eskortiert von zwei hübschen jungen Damen, von Pottenbrunn weg mit der Stretch-Limousine - die ein Freund der Familie organisiert hatte - nach Hause fahren.

Obwohl es bei der Siegerehrung im RTL-Studio natürlich nicht ohne ein paar Tränen abging, ist Marcel nicht wirklich enttäuscht, denn er weiß, dass er auch ohne Trophäe stolz auf sich sein kann.

„Versäumtes in der  Schule nachholen“

„Marcel hat eine Menge neuer Freunde kennengelernt und viele Erfahrungen sammeln können. Die Arbeit mit den Profis hat ihm jedenfalls viel Spaß gemacht. Jetzt heißt es aber, das Versäumte in der Schule nachzuholen“, so Vater Martin Kaiser. Wie es mit der Gesangskarriere weitergeht, steht noch in den Sternen. „Wir wollen ihn zu nichts drängen, werden ihn aber fördern, wenn er das möchte“, meint Mama Irene. Und Marcel freut sich, dass so viele Menschen für ihn den Daumen drückten: „Vielen Dank an alle, die mitgeholfen haben!“

Auch Bürgermeister Franz Zwicker stellte sich als Gratulant ein.

H. KOPITZ