Viel Geld für das Rathaus in Herzogenburg

Die geschätzten Nettoherstellungskosten für den Neubau des Rathauses werden sich auf rund 4,1 Millionen Euro belaufen. Diese Zahl wurde im Zuge der jüngsten Gemeinderatssitzung bekannt, weil die Stadtväter die Kosten für die Architektenleistungen adaptieren mussten. Sie wurden nun wie im Gesetz vorgesehen mit 7,37 Prozent der Herstellungskosten dotiert, betragen jetzt also rund 304.000 Euro.
Nutz (Grüne) forderte mehr Transparenz
Keine Kritik, aber Unverständnis äußerte Grün-Gemeinderat Karl Nutz, der im Zusammenhang mit der Planung mehr Transparenz forderte.
SP-Bürgermeister Franz Zwicker musste den Mandatar darauf hinweisen, dass es bei dem Tagesordnungspunkt keineswegs um irgendwelche Pläne geht: „Es handelt sich bei dem Beschluss lediglich um die Architektenleistungen.“
„Da müsst ihr euren Koalitionspartner besser informieren.“
Weil der Stadtchef dies mit Nachdruck betonen musste, konnte sich FP-Stadtrat Martin Hinteregger einen Zwischenruf nicht verkneifen: „Da müsst ihr euren Koalitionspartner besser informieren.“
Wobei dieser Zwischenruf wohl an die falsche Adresse ging, denn innerhalb der Grünen dürfte es hier ein kleines Kommunikationsproblem gegeben haben, zumal ja die Stadträte Franz Gerstbauer und Horst Egger sehr wohl den Inhalt des Tagesordnungspunktes kannten.
Sachlich herrschte Einhelligkeit. FP-Stadtrat Wolfgang Schatzl berichtete, dass es in der Bevölkerung Stimmen gibt, die den Neubau des Rathauses kritisch hinterfragen. Motto: „Dafür ist Geld da, für wichtigere Dinge nicht.“ Schatzl: „Das Rathaus wird bürgerfreundlich und barrierefrei, deshalb stehen wir zu unserem Wort und stimmen bei den diesbezüglichen Beschlüssen zu.“
In die gleiche Kerbe schlug VP-Wirtschaftsstadtrat Erich Hauptmann: „Ich weiß, dass 4,1 Millionen Euro nicht wenig Geld ist. Aber das neue Rathaus war auch unser Wunsch, daher Zustimmung!“
„Wir gewinnen eine Ebene dazu“
SP-Stadtchef Franz Zwicker legte zwei gewichtige Gründe auf die Waage: „Ohne, dass das Rathaus höher als bisher wird, gewinnen wir eine Ebene dazu. Und außerdem fordert der Gesetzgeber bis 2018 Barrierefreiheit bei öffentlichen Gebäuden, was wir erfüllen werden.“
„Blüh“-Gemeinderat Hermann Feiwickl freute sich, dass man mit dem Neubau auf dem jüngsten Stand der Technik sein werde: „Denn da haben wir zweifellos Nachholbedarf.“ Die Höhe der Kosten für die Architektenleistungen wurde einstimmig beschlossen.