Traismauer sagt „Ja“ zu Windkraft

Befürworter waren überall in der Mehrheit
Auf diese Frage haben bei der sonntägigen Volksbefragung 65,72 Prozent der Wähler mit „Ja“ geantwortet, 34,28 Prozent mit „Nein“. In absoluten Zahlen: 1.601 Stimmen „Ja“, 835 Stimmen „Nein“. Die Wahlbeteiligung lag bei 45 Prozent.Die Mehrheit der wahlberechtigten Traismaurer hat demnach nicht abgestimmt. Bemerkenswert: Die Windkraft-Befürworter blieben in allen acht Sprengeln in der Mehrheit.
Stadtchef: Für Gegner weiter ein offenes Ohr
SP-Bürgermeister Herbert Pfeffer zeigte sich vom Ergebnis nicht überrascht: „Dass eine überwiegende Mehrheit der Bevölkerung für sauberen Strom ist, zeigten bereits die Gespräche im Vorfeld und die Bürgerinformationsveranstaltungen. Es ging immer wieder darum, eine für das Landschaftsbild verträgliche Variante zu finden.“
Der Stadtchef ist überzeugt, dass eine „umfangreiche Diskussion und Informationspolitik“ zum Ausgang beigetragen habe.
Mit dem „Ja“ zur Energiewende werde er sehr sorgfältig umgehen: „Dafür verbürge ich mich als Bürgermeister unserer lebenswerten Stadtgemeinde.“ Für die Anliegen der Windkraft-Gegner werde man weiterhin ein offenes Ohr haben.
Für den Gemeindeparteiobmann der VP, Anton Bauer, entsprach der Ausgang nicht unbedingt den Erwartungen: „Ich habe auf ein klares Ergebnis gehofft. Und es war im Vorfeld ziemlich klar, dass die breite Mehrheit für Windkraft eintritt. Aber es war nicht klar, dass so viele Bürger ihrer Meinung bei der Befragung Ausdruck verleihen.“
MIT-Leitner: „Besonders wachsam bleiben!“
Bauer betont, dass die VP die einzige Partei gewesen sei, die sich im Vorfeld klar für die Errichtung der Windräder positioniert hat: „Weder SP-Bürgermeister Herbert Pfeffer, noch MIT-Stadtrat Lukas Leitner hatten eine klare Linie. Da gab es nur Herumgeeiere und unnötiges Hick-Hack.“
„Die Liste MIT wird in Zukunft natürlich als Anwalt jener 34 Prozent der Bürger agieren, die mit ihrem Nein ihre Ängste und Skepsis zur kritiklosen Nutzung der Windkraft in unserem Gemeindegebiet zum Ausdruck gebracht haben. Es gilt nun, besonders wachsam zu bleiben!“, betont Stadtrat Lukas Leitner von der Bürgerliste MIT.
„Hoffe, dass uns Windkraftstrom nicht teuer kommt“
Und was sagen die Bürger zum Ausgang? Heurigenschenker Leopold Rauscher: „Ich habe bei der Volksbefragung für die Windkraftanlagen gestimmt. Die erneuerbare Energie sollte für die Zukunft verstärkt forciert werden. Je mehr in Österreich produziert wird, umso weniger benötigen wir fossile Energie für Gaskraftwerke oder auch Atomstrom.“„Der Ausbau von Windkraftanlagen ist sicherlich als positiv zu bewerten. Meiner Meinung nach erfolgte die Informationskampagne seitens der Windkraftbetreibergesellschaft einseitig und nicht objektiv. Ich hoffe, dass uns der Windkraftstrom nicht noch sehr teuer kommt“, sagt der Arbeiter Heinrich Redl.
Für Winzerin Birgit Dam war klar: „Weil ich eine Befürworterin von alternativen Energieformen bin, habe ich bei der Volksbefragung für die Windkraft gestimmt.“