Wirbel um den „Tot-Sager“

Erstellt am 29. November 2011 | 07:49
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Web-Artikel 2304
Foto: NOEN
G’MIATLICHER ADVENT / Ein toller Erfolg war der dreitägige Markt, welcher in der Innenstadt über die Bühne ging. Der Zustand selbiger war allerdings ein großes Thema.

Web-Artikel 2304
Saskia Bayer, Tanja Dworak und Ali Özel (vorne) von der 2b Ökoklasse der Hauptschule hatten mit den Klassenkameraden unter Mithilfe von Roman Blanner, Michaela und Michael Dworak sowie Sabine Scheidl (hinten, jeweils von links) eifrigst gebastelt, um beim Adventmarkt ihre Waren anbieten zu können. KOPITZ
Foto: NOEN

VON HANS KOPITZ UND THOMAS WERTH

HERZOGENBURG / Ein voller Erfolg war vergangenes Wochenende der „G’miatliche Herzogenburger Advent“, der drei Tage lang zahlreiche Gäste in die Innenstadt lockte. Vom Reitherhaus, Renaissance- und Süßhof über den Rathausplatz und die Kirchengasse bis zum Kirchenplatz zog sich die Adventmeile mit zahlreichen Buden und Ständen, in denen nicht nur weihnachtliches Kunsthandwerk, sondern natürlich auch jede Menge Kulinarisches angeboten wurde (siehe dazu auch Seite 12 und 88).

Thema Nummer Eins bei der gelungenen Veranstaltung war allerdings die angeblich „tote Herzogenburger Innenstadt“, die bei allen Ansprachen im Zuge des Advents erwähnt wurde. Diese, vergangene Woche in einem Gratisblatt veröffentlichte „Aussage“ vom Obmann des Werbevereins-Wirtschaft-Traismauer (WWT), Ewald Gorth, hat nämlich bei den Herzogenburger Geschäftsleuten in den letzten Tagen viel Staub aufgewirbelt.

Rot sah dabei auch die Herzogenburger Wirtschaftsobfrau Evelyne Moser Bruckner: „Wir haben hier in der Innenstadt, die Ärzte und Banken eingeschlossen, 78 Betriebe. Und alle distanzieren sich von dieser Aussage. Natürlich gibt es auch bei uns leere Geschäftsflächen, aber es kämpft doch jede Stadt damit. Wir haben die verschiedensten Aktivitäten in der Innenstadt, da kann man doch die Stadt nicht totreden.“

„Besonders wichtig sind die Ärzte. Bei längeren Wartezeiten, wie es bei Fachärzten öfter vorkommt, gehen die Leute eine Stadtrunde - oder wenn der Arztbesuch gut ausgegangen ist, dann belohnen sie sich manchmal selbst. Wir bemühen uns wirklich, Leute in die Innenstadt zu bringen - ideal wäre für uns ein Ärztezentrum“, so Erni Kaiser vom Modehaus Kaiser-Zauner am Rathausplatz.

Im NÖN-Gespräch distanziert sich Gorth allerdings von diesem Artikel. „Ich habe nie gesagt, dass die Herzogenburger Innenstadt tot sei. Ich habe lediglich bei der Generalversammlung des WWT davon gesprochen, dass Städte mit Einwohnerzahlen wie Herzogenburg oder Neulengbach Innenstadtprobleme haben. Da habe ich Traismauer aber mit eingeschlossen. Es ging während unserer Versammlung nur ganz kurz um dieses Thema. Und das wurde dann auch noch falsch veröffentlicht!“

„Mir hat Obmann Gorth ebenfalls versichert hat, diese Aussage in der Form nie gemacht zu haben. Daher möchte ich das auch nicht weiter kommentieren. Mich freut es als Bürgermeister viel mehr, dass wir mit der Interessengemeinschaft der Wirtschaft seit Jahrzehnten eine gut funktionierende und überaus aktive Vertretung der Wirtschaftsbetriebe haben, die für sehr viele Aktivitäten in der Innenstadt sorgt. Man muss aber auch klar feststellen, dass keine Gemeinde vor dem Problem leer stehender Geschäfte in der Innenstadt gefeit ist, denn dieses Problem gibt es in allen Städten“, so Bürgermeister Franz Zwicker.

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