Im Dorf flogen die Fäuste

„Es hat keine Integration stattgefunden“
Der Angeklagte, ein Pensionist (65), soll nach einem Streit auf einen 41-Jährigen eingeschlagen und ihn verletzt haben. Er beteuerte vor Richter Erhard Neubauer jedoch seine Unschuld.Die Geschichte hätte sich ganz anders zugetragen, als Opfer und Zeugen behaupten. „Es hat keine Integration stattgefunden, da mein Mandant aus Wien zugezogen ist“, schickte der Verteidiger vorweg, dass der Pensionist aus dem Dorfleben ausgegrenzt werde.
Der Angeklagte berichtete, er habe beobachtet, wie einer der späteren Zeugen betrunken mit seinem Traktor ein anderes Fahrzeug beschädigt hatte. „Er ist einfach weitergefahren, darum habe ich die Polizei gerufen.“
Beschädigung gemeldet: Lenker stand vor Tür
Der vermeintliche Unfalllenker (61) habe am Abend bei ihm angeläutet „und gefragt, warum ich ihn angezeigt habe“. Ein dem Angeklagten bis dahin unbekannter Mann habe den 61-Jährigen begleitet. „Er hat mir gedroht, er haut mir eine in die Goschn.“
„Ich habe gesagt, sie sollen mich in Ruhe lassen und bin raus auf die Straße, da habe ich von ihm einen Faustschlag bekommen“, schildert der Pensionist. „Mein Hund ist nur hinausgelaufen, hat aber nicht zugebissen, wie behauptet wird“, ergänzt der 65-Jährige. Danach sei er ins Haus gegangen und habe wieder die Polizei gerufen.
Faustschläge und Hund: „Er ist ausgerastet“
Das 41-jährige Opfer berichtete dem Richter von einem Streitgespräch, habe zum Angeklagten gesagt, wenn es ihm hier nicht passe, könne er auch wieder wegziehen. „Daraufhin ist er ausgerastet“, beschreibt er den Beginn der Schlägerei.
Der Hund des Angeklagten habe ihn am Oberschenkel gefasst. Vom Pensionisten habe er Faustschläge kassiert, während „der Hund an mir hing“. Die Folgen: Kieferprellung und Hämatome im Gesicht.
Der Richter überzeugte die Parteien schließlich von einer diversionellen Einigung. Der Pensionist willigte ein, Bußgeld sowie dem Opfer Schmerzensgeld zu bezahlen.