Nächtigungsplus: Tourismus floriert

Erstellt am 26. November 2014 | 17:07
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Foto: NOEN, Foto: Havranek
VP-Landeshauptmann Erwin Pröll strich Wichtigkeit von Infrastruktur, Bürokratieabbau und wirtschaftlicher Qualität hervor.
Im Rahmen des Regionstages Weinviertel besuchte VP-Landeshauptmann Erwin Pröll die Bezirkshauptstadt, um „Rechenschaft über die politische Arbeit der letzten Monate“ abzulegen und die Arbeitsschwerpunkte für die Zukunft vorzustellen.

Dabei zog Pröll zu Beginn eine „zwiespältige“ Bilanz über die Situation des Landes: „Die Ausgangssituation ist gut: 96 Prozent der befragten Niederösterreicher gaben in einer Erhebung an, dass die Lebensqualität hier gut ist, 95 Prozent sind stolz auf Niederösterreich und 76 Prozent glauben, dass sich das Land schneller entwickelt als der Bundesvergleich.“

Aber Pröll verwies auch auf „Sorgen und Spannungsfelder“, die natürlich von internationaler Ebene herrühren würden: „So stieg die Arbeitslosigkeit landesweit um 10,5 Prozent, im Bezirk gar um 13,5 Prozent. Pröll verwies auch auf das nach unten korrigierte prognostizierte Wirtschaftswachstum.

„2.500 Arbeitsplätze im Bezirk geschaffen“

Pröll habe aber Vertrauen in „sein Land“. Er präsentierte Zahlen: „Seit 2010 gab es im Weinviertel 70 Betriebsansiedlungs- oder -erweiterungsprojekte, 784 Vorhaben wurden über den Wirtschafts- oder Tourismusfonds und 105 über die Regionalförderung abgewickelt. Damit haben wir 2.500 Arbeitsplätze neu geschaffen oder gesichert“, zeigt sich Pröll stolz.

Auch touristisch stehe das Weinviertel gut da: „Von Jänner bis August gab es ein Nächtigungsplus von 3,9 Prozent.“ Zum Vergleich: Im Land stieg die Zahl der Nächtigungen „nur“ um 3 Prozent. Das führe Pröll zu zwei Herausforderungen: „Die allgemeine wirtschaftliche Qualität stärken und die Standortqualität in der Region, besonders in Hinblick auf touristische und infrastrukturelle Entwicklung, heben.“

1.360 Neugründungen im Weinviertel 2013

Aus Gesprächen mit Bürgermeistern und Unternehmern habe Pröll Handlungsschwerpunkte herausgefiltert: Ein Schlagwort ist Bürokratieabbau. Schließlich gab es 2013 im Weinviertel 1.360 Neugründungen, denen ein Gründer- und Service-Schwerpunkt zugute kommt. Ein Effizienzpaket soll vor allem auf Klein- und Ein-Personen-Unternehmen, die 60 Prozent aller NÖ Unternehmen ausmachen, positive Einflüsse haben: „Die Unternehmer sollen unternehmen und sich nicht mit Bürokratie herumschlagen müssen“, so Pröll.

Weiters setzt er auf einen Infrastrukturschwerpunkt, bei dem der Breitbandausbau ländlichen Regionen schnelles Internet bescheren soll. Funktionieren soll das über das „NÖ Modell“, das Pröll erklärt: „Wir warten nicht auf private Netzbetreiber, es wird eine Gesellschaft aus Land und Gemeinden geben, die die Infrastrukturausstattung gewährleistet. Dann folgt eine Ausschreibung und Anbieter können Angebote vorlegen.“

Auch das 22.000 Kilometer lange Güterwegenetz des Landes soll revitalisiert werden. Im Weinviertel stehen deswegen 2014/15 sieben Projekte mit einem Finanzvolumen von 1,5 Millionen Euro an, für Erhaltungsmaßnahmen werden 7,5 Millionen Euro lockergemacht.

Die Verkehrsinfrastruktur ist ebenfalls Thema: 2,5 Milliarden Euro für die Schiene und 1,8 Milliarden für den Straßenausbau sollen bis 2019 im Land fließen. Darunter 170 Millionen für Elektrifizierung und den zweigleisigen Ausbau des Marchegger Astes. Zur Marchfeld-Schnellstraße S 8 meinte Pröll, für den der A 5-Weiterbau Priorität hat: „Das UVP-Verfahren ist im Laufen.“ Er rechne mit Baubeginn im zweiten Halbjahr 2016 sowie Fertigstellung 2019. Auch die Zubringer Gänserndorf, Groß-Enzersdorf und Raasdorf fallen in diese Zeitperiode.

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