Sozialbetrug im Bezirk Horn: Eine Million Euro Schaden

Erstellt am 27. Jänner 2023 | 04:02
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Beim Vernetzungstreffen der „Task-Force Sozialleistungsbetrug“ auf der Bezirkshauptmannschaft Horn: Bezirkshauptmann-Stellvertreter Matthias Krall, Johann Götz vom LKA NÖ, Bezirkspolizeikommandantin Birgit Geitzenauer, Herwig Eichenseder (Bundesamt für Fremdenwesen), Josef Dötzl vom LKA NÖ, AMS-Geschäftsstellenleiter Ferdinand Schopp, ÖGK-Servicecenter-Leiter Maurice Androsch, Erich Weixlbraun von der Finanzpolizei und Matthias Pölzer von der PVA NÖ.
Foto: Eduard Reininger
Die „Task-Force Sozialleistungsbetrug“ legte bei Vernetzungstreffen Ergebnisse aus dreijähriger Arbeit vor.

Im Jahr 2019 wurde eine Task-Force zum Thema „Sozialleistungsbetrug“, die „TF SOLBE“ gegründet. Seither wurden im Bezirk Horn durch diese Task-Force fünf Fälle von Sozialleistungsbetrug aufgedeckt, die eine gesamte Schadensumme von einer Million Euro haben.

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Mit Bezirkspolizeikommandantin Birgit Geiteznauer (2. von links) und Bezirkshauptmann-Stellvertreter Matthias Krall (rechts) im Gespräch: Die Polizeibeamten aus dem Bezirk Horn Wolfgang Fellhofer (PI Brunn), Jürgen Aichinger, Tamara Schäfer, Denise Steiner (alle PI Eggenburg), Edmund Pfundstein (PI Gars), Manfred Colleselli (PI Horn), Mario Rieger (PI Geras), Alois Fiedler (PI Brunn), Martin Falkner (PI Geras), Manfred Pöll und Wolfgang Weber (PI Eggenburg).
Foto: Eduard Reininger

Präsentiert wurden diese Zahlen beim Vernetzungstreffen der Task-Force Sozialleistungsbetrug in der Bezirkshauptmannschaft Horn. Besonders ins Gewicht fielen der Missbrauch der Covid-19-Kurzarbeits-Förderung durch ein Unternehmen sowie Ausgleichszahlungen und Berufsunfähigkeitspension der PVA. In sieben Fällen wurden Betrugshandlungen beim Erlangen von bedarfsorientierter Mindestsicherung begangen. Landesweit wurden 1.519 Akte mit einer Schadenssumme von mindestens 16 Mio. Euro bearbeitet, bisher konnte in 73 Prozent der Fälle der Schaden dem Staat zurückgeführt werden bzw. wurde die weitere Auszahlung an Betrüger gestoppt.

Die Delikte dabei sind vielfältig: Schwarzarbeit während Sozialleistungsbezug, E-Card Missbrauch, Einschwindeln in das österreichische Gesundheitssystem, Familienbeihilfe, Kinderzulage, Ausgleichszahlung, Berufsunfähigkeits- und lnvaliditätspension, Pflegegeld, Asylbetrug, Scheinehen, Auslandsaufenthalt, Fragen des Lebensmittelpunkts gehören da dazu. Besondere Aufmerksamkeit werde auf das Vortäuschen des Lebensmittelpunktes in Österreich gelegt: „Die Täter täuschen dabei mit einer amtlichen Meldung ihren ständigen Aufenthalt in Österreich vor. Tatsächlich leben sie aber im Ausland von widerrechtlich erlangten österreichischen Sozialleistungen“, so Bezirkspolizeikommandantin Birgit Geitzenauer.

Den Erfolg der TF SOLBE führt sie auf die vorbildliche Zusammenarbeit aller mit Sozialleistungsbetrug befassten Stellen zurück. Das sind einerseits die leistungsauszahlenden Stellen Land NÖ, ÖGK, AMS, PVA, SVS, Finanz und andererseits die Finanzpolizei, Fremdenpolizei, das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl sowie Zoll.