Mödringer Ludwig Schleritzko: „Darauf hinweisen, dass Region top ist“

Erstellt am 25. Jänner 2023 | 04:17
Lesezeit: 4 Min
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Der Mödringer Ludwig Schleritzko hofft, auch nach der Landtagswahl die Ressorts für Finanzen und Mobilität zu leiten.
Foto: Büro Ludwig Schleritzko
Die NÖN sprach mit Landesrat Ludwig Schleritzko über die Ergebnisse seiner Arbeit seit seinem Amtsantritt, darüber, was der Bezirk Horn und das Waldviertel in Zukunft brauchen und wie es mit seiner Motivation für seine politische Aufgabe aussieht.

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Foto: NOEN

Seit April 2017 gehört der Mödringer Ludwig Schleritzko der Landesregierung an. Die NÖN hat sich angeschaut, wie seine Bilanz ausfällt und ihn gefragt, was er für die kommende Legislaturperiode vor hat.

Im Finanzbereich nennt Schleritzko die Einführung des Doppelbudgets mit 14 Mrd. Euro einen Meilenstein. Damit sei es möglich, längerfristig zu planen. Das Land sei 2021 am besten Weg zum Nulldefizit gewesen, hätte nicht Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Auch aktuell zeigen laut Schleritzko die guten Ratings namhafter Rating-Agenturen, dass der Weg der Landesregierung stimme.

1,5 Mio. Euro für die Gemeinden im Bezirk

Damit das auch die Menschen vor Ort spüren, habe das Land 2022 ein großes Gemeindepaket als Ergänzung zum Kommunalen Investitionsprogramm des Bundes geschnürt. Aus diesem Paket sind laut Schleritzko 1,5 Mio. Euro bei den Gemeinden des Bezirks angekommen.

Hinsichtlich seinem zweiten großen Ressort, jenem für Mobilität, zählt der Landesrat rückblickend den Ausbau der Straßen mit Schwerpunkt auf das nördliche Niederösterreich auf. Für den Bezirk Horn sei der 2+1-Ausbau bei Fürwald und zuletzt jener bei Dietmannsdorf sowie die Sanierung zahlreicher Ortsdurchfahrten herauszuheben. Auch für 2023 sei ein weiterer Ausbau geplant. Das größte Straßenbauprojekt gibt es aktuell auch im Waldviertel. In den Ausbau der Umfahrung Großglobnitz-Kleinpoppen entlang der B 36 zwischen Vitis und Zwettl investiere das Land 60 Mio. Euro.

Genug getan werde auch hinsichtlich öffentlichem Verkehr, schließlich spiele sich der zu 40 Prozent auf der Straße ab. Aber auch in die Schiene sei kräftig investiert worden. Dazu nennt Schleritzko das im Oktober geschnürte Infrastrukturpaket über 2,3 Mrd. Euro, zu dem das Land NÖ 400 Mio. Euro beisteuert. Auch da profitiere der Bezirk durch die Ertüchtigung der Franz-Josefs-Bahn und Verbesserungen der Infrastruktur und Taktung auf der Kamptalbahn sowie durch Modernisierung der eingesetzten Wagen. Investiert habe man auch in den vergangenen zwei Jahren 30 Mio. Euro in den Alltagsradverkehr.

Herausforderungen: Bahn, Pflege und Ausbildung

Für die kommende Legislaturperiode sei er noch mehr motiviert als zu Beginn seiner politischen Karriere. „Ich bin gerne aktiv und scheue mich nie vor Verantwortung. Für mich ist es die größte Motivation, zu sehen, dass meine Arbeit den Menschen vor Ort etwas bringt. Wenn ich sehe, dass sie mit den Resultaten unserer Arbeit Freude haben, dann freue ich mich mit“, sagt Schleritzko. Ob er in seinen Ressorts weiter machen könne, hänge vom Ergebnis und den Gesprächen nach der Wahl ab. Aber: „Ich bin gut eingearbeitet, beide Bereiche machen mir Freude. Und: Es gibt sehr viel Kompetenz in meinem Büro-Team und der Beamtenschaft. Daher fühle ich mich in meinem Job sehr wohl.“

Als Herausforderung für das Land NÖ sieht er neben den großen Themen wie Inflation, Teuerung und Krieg drei Punkte. Zum einen gelte es die Bahnoffensive inklusive Direktanbindung Horns voranzutreiben. Zweitens müsse man den Kampf gegen den Arbeitskräftemangel führen. Was in Sigmundsherberg mit dem ersten europäischen Klimaschutzzentrum umgesetzt werde, sei dabei ein extrem wichtiger und guter Schritt, der direkt im Bezirk Horn erfolge. Der dritte Punkt hängt mit dem grundsätzlich positiven Aspekt zusammen, dass die Bevölkerung immer älter wird: Das Thema Pflege. Der dislozierte FH-Standort in Horn, der ab Frühjahr 2024 starten wird, sei dabei eine tolle Ergänzung in der Waldviertler Bildungslandschaft.

Und: Es gelte das positive Image, das das Waldviertel während der Coronazeit aufgebaut hat, auszubauen. „Wir müssen weiter darauf hinweisen, dass unsere Region sowohl als Wohn- und Lebensstandort, als auch als Arbeitsstandort top ist. An diesem Thema müssen wir dranbleiben“. Neben dem Glasfaserausbau und dem Ausbau im Verkehrsbereich brauche es dazu gute Ausbildungsmöglichkeiten und eine entsprechende Kinderbetreuung.