Forscher starb nach Unfall in Höhle

Aktualisiert am 31. Oktober 2017 | 15:32
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Rettungseinsatz für Höhlenforscher
Rettungseinsatz für Höhlenforscher
Foto: APA (dpa/Archiv)
Jener tschechische Forscher, der in dem Höhlensystem am Hochstadl nahe Mariazell verunglückte, ist tot. Das erste Rettungsteam, das am Dienstag bei ihm eintraf, konnte keine Lebenszeichen feststellen. Der 48-Jährige dürfte vermutlich schon beim oder gleich nach dem Absturz aus 20 bis 30 Metern Höhe ums Leben gekommen sein, sagte Franz Tributsch von der Bergrettung Mariazeller Land.

Der Mann hatte schwerste Kopfverletzungen erlitten. Gerhard Rieglthalner von der Alpinpolizei sagte, dass die Bergung bis in die frühen Morgenstunden dauern könnte. Es müssen enge Passagen aufgebohrt oder gar gesprengt werden. Die Bergung des Leichnams werde zumindest bis Mitternacht dauern. Das Versorgungszelt mit Strom und Kommunikation bleibt für die Dauer der Bergung am Berg stehen.

Rieglthalner schilderte, dass der niederösterreichische Forschungspartner den Verletzten noch versorgt hatte, ihn dann jedoch zur Alarmierung der Einsatzkräfte zurücklassen musste. Der Unfall dürfte bei der Sicherung eines Seils passiert sein, hieß es seitens der Rettungskräfte.

Rund 70 Rettungskräfte und zwei Hubschrauber waren am Dienstagmittag im Einsatz. Der Zustieg zur Unfallstelle dauert laut Rieglthalner eineinhalb bis zwei Stunden. Bei den beiden Forschern handelt es sich nach ersten Auskünften um sehr erfahrene Höhlenforscher, sagte Riegelthalner. Sie waren seit Samstag in der Höhle mit der Erforschung neuer Gänge im Bereich des auf 1.919 Meter Seehöhe gelegenen Hochstadl unterwegs.

Franz Tributsch, Ortsstellenleiter der Bergrettung Mariazeller Land, erklärte im Gespräch, dass der Tscheche im sogenannten Warwas-Glatzen-Höhlensystem im Gebiet der Kräuterin abgestürzt sei. Das System ist rund 10,5 Kilometer lang. Laut Tributsch sei die Höhle nicht sehr tief und ziehe sich eher horizontal in den Berg. Abstiege in der Höhle sind bis zu 30 Meter hoch.

Der Ortsstellenleiter schilderte, dass die Bergrettung gegen 3.00 Uhr alarmiert wurde und seit den Morgenstunden ein Zelt in der Nähe des Einstiegs auf etwa 1.400 Meter Seehöhe aufgebaut hat. Die Bergrettung kümmert sich um Transport und Versorgung. Das Zelt wurde vorsorglich aufgebaut, falls die Rettung bis in die Nacht andauert. Die Bedingungen gestalteten sich schwierig, da auch rund zehn Zentimeter Schnee liegen.

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