Klosterneuburg: Gedruckter Fahrplan nur mehr auf Anfrage

Jahrzehnte lang durften die Benützer der öffentlichen Verkehrsmittel ein Privileg genießen, das viel zur Nutzung der Öffis beigetragen hat: Der Fahrplan wurde in gedruckter Form an jeden Haushalt versand. Damit ist jetzt – zum Ärger einiger Bürger – Schluss. Verkehrsstadtrat Johannes Kehrer (PUK): „Die Mittel dafür wurden im Budget gestrichen.“
Mit Enttäuschung mussten viele Klosterneuburger feststellen, dass es heuer nach dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2021 keine gedruckte Klosterneuburger Öffifahrplanbroschüre gibt.
„Nach 27 Jahren gedruckter, geschickter Fahrplanbroschüre heuer eine wahre Minderleistung im Service der Stadtgemeinde“, ärgert sich zum Beispiel Gerhard Mikolasch, „wahrscheinlich will die Stadtgemeinde die Klosterneuburger vom Öffifahren fernhalten und es ist ihr lieber, wenn man mit Dieselstinker-Pkw den Klosterneuburger CO₂-Wert weiter in die Höhe treibt.“ Laut Rathausportier hätten schon viele nach den gedruckten Fahrplänen gefragt.
Verkehrsstadtrat auch enttäuscht
Enttäuscht zeigt sich auch Verkehrsstadtrat Johannes Kehrer: „Ich halte das Fahrplanheft für sehr sinnvoll und hätte es heuer im Budget gehabt. Leider wurden die Mittel dafür aus dem Budget gestrichen.“
Die Bürger können sich jetzt nur mehr online informieren, was gerade bei der älteren Generation eine Hürde darstellen könnte. Kehrer: „Ich gebe das Fahrplanheft noch nicht auf und werde versuchen, den Finanzstadtrat wieder umzustimmen.“

Für Finanzstadtrat Konrad Eckl (ÖVP) ist die Einstellung des gedruckten Fahrplans für jeden Haushalt eine sinnhafte Einsparung. „Wir wissen, dass nicht alle das Heft benützen. Immer mehr Bürger verwenden auch ihr Handy als Informationsquelle. Wir müssen daher auch auf Digitalisierung setzen.“
Wer damit Probleme hat, könne sich aber in Zukunft mit der Stadtgemeinde in Verbindung setzen und bekäme die Strecken ausgedruckt, die benötigt werden. Das soll im nächsten Verkehrsausschuss im Detail besprochen und genau ausgearbeitet werden. Eckl: „Es verwundert mich aber schon zu hören, dass der Verkehrsstadtrat versucht, mich umzustimmen. Dafür müsste er mich aber zumindest auch einmal kontaktieren.“