Auf der Suche nach Ortsschätzen in Kierling

Ziemlich zerfleddert vom äußeren Ansehen, aber inhaltlich vollständig erhalten: Das Strazza, das vorläufige Kassabuch, des Rinderzuchtvereins in Kierling ist der neueste Schatz im Universalmuseum Kierling. Und das ist kostbar – nicht vom materiellen, aber von historischem Wert, freuen sich Christl und Fritz Chlebecek.
„Die Eintragungen beginnen mit dem Jahr 1892 und enden 1971. Damit führt uns das Kassabuch über fünf Währungen: von Gulden und Kreuzer zu Kronen und Heller, von Schilling der Ersten Republik zur Reichsmark zwischen 1938 und 1945 und wieder zu österreichischen Schillingen ab 1945“, erklären die Chlebeceks.
Nebst den Kassaeintragungen gibt es auch offizielle Amtseintragungen und Beschreibungen. „Das Buch ist eine wunderbare Ergänzung zum bereits im Museum vorhandenen ,Protokollbuch des Rinderzuchtvereins Kierling‘, das allerdings erst 1921 beginnt“, so Direktorin Christl Chlebecek. Da bis 1921 ausschließlich Kurrentschrift verwendet wurde, wartet auf die Spezialisten im Museum viel Arbeit bei der Transkription.
„Herzlichen Dank an den Überbringer und Bitte an alle Mitbürger, Funde, auch wenn sie im ersten Ansehen noch so bedeutungslos erscheinen, in das Museum zu bringen“, appellieren die Kierlinger Museumsexperten und Geschichtsfans, „auf diese Weise sind schon wahre Kulturschätze vor dem endgültigen Verlust gerettet worden.“