Haushund vergiftet: Jäger wehren sich

Erstellt am 23. Oktober 2012 | 00:00
Lesezeit: 2 Min
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Vergiftung / Familienhund „Benny“ starb an einem Jagdköder. Zwei Jäger wurden angezeigt. Jagdleiter Malafa weist Vorwürfe von sich.
Von Helmut Umgeher

HAUSLEITEN, GOLDGEBEN / Tragisch endete bereits Ende September der Ausflug des kleinen Havaneserhundes „Benny“ mit seiner Familie. Ausgerechnet auf dem Spargelfeld des Bio-Spargelbauern Gerhard Malafa hatte der Hund frische Rehinnereien entdeckt und gefressen. Bereits nach kurzer Zeit verschlechterte sich sein Gesundheitszustand und seine Besitzer wendeten sich an Tierärztin Christine Plattner aus Sierndorf, die aufgrund des Zustands eine Vergiftung feststellte. Trotz intensiver Behandlung musste das Tier eine Woche später eingeschläfert werden. Nachdem sich auch ein Augenzeuge gemeldet hatte, der Malafa, übrigens der Jagdleiter von Goldgeben, und einen zweiten Jäger beim Auslegen der Giftköder beobachtet haben will, wurde gegen beide Jäger Anzeige wegen Tierquälerei und Verstoß gegen das Jagdgesetz erstattet. Das wurde auf Anfrage von der Polizeiinspektion gegenüber der NÖN bestätigt.

Malafa: „Würden eigene 

Gerhard Malafa wehrt sich gegen die Vorwürfen: „Das Auslegen von Giftködern ist verboten! Außerdem haben wir auf der Jagd neun Hunde im Einsatz, wir werden doch nicht unsere eigenen Hunde vergiften!“ Wenn man die Kosten und den enormen Zeitaufwand, den ein ausgebildeter Jagdhund benötigt, bedenkt, wäre das jagdlich gesehen ein „Schuss nach hinten“. Das verwendete Mittel „Propoxur“ ist ein Schädlingsbekämpfungsmittel, das früher in Landwirtschaft und im Haushalt verwendet wurde. Der Verkauf wurde bereits mit 1. Juni 2010 österreich- und EU-weit eingestellt. Es wurde vor allem als Mittel zur Flohbekämpfung verwendet. Das Auslegen von Giftködern ist laut NÖ Jagdgesetz verboten und wird nur noch bei der Bekämpfung von Wanderratten eingesetzt. Trotzdem gib es in Hausleiten Stimmen, dass die Jäger mit der Bekämpfung von Raubwild (Fuchs, Marder, etc.) überfordert sind. Eine Folgerung, die wegen des nur langsam nachwachsenden Angebots an Beute (so wurde die Hasenpopulation beim letzten Hochwasser empfindlich dezimiert) unschlüssig scheint.

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