Brutal: Kaninchen in Sack „entsorgt“

Ein Fall von Tierquälerei wurde in der Vorwoche in Oberolberndorf und Sierndorf aufgedeckt: Bei den beiden Bahnhöfen wurden Zwergkaninchen ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen.
Eine Tierschützerin beobachtete, wie in Oberolberndorf ein vor ihr fahrendes Auto anhielt und einen Plastiksack „entsorgte“. Zuerst habe sie sich nichts dabei gedacht, erzählt sie, dann habe sie aber bemerkt, dass sich der Sack bewegte: Zutage traten verschreckte Zwergkaninchen in sehr verwahrlostem Zustand.
Eine Rettungskette kam in Gang und die Tiere wurden in die Tierklinik Hollabrunn gebracht. Das weiße Kaninchen hatte extrem lange Zähne, die sogar teilweise in die Wangen eingewachsen waren. Es hatte über zwei Zentimeter lange Krallen, verschmutzte Ohren und tränende Augen und war komplett mit Kot verschmiert.

Das braune Kaninchen hatte ebenfalls extrem lange Krallen, einen verklebten Genitalbereich, eine angehende Lungen- und eine Augen-Backen-Entzündung. Beide Tiere werden nun aufgepäppelt. Ob sie überleben, ist noch nicht sicher.
Passanten entdeckten indes am Straßenrand beim Bahnhof Sierndorf ein schwarzes Zwergkaninchen, dem aber nicht mehr geholfen werden konnte. Nach weiterer Nachschau wurde ein zweites totes Kaninchen gefunden. Beide dürften durch ein Fahrzeug getötet worden sein.
Kurze Zeitspanne zwischen Funden „schon seltsam“
Ob die beiden Fälle zusammenhängen, ist ungewiss, aber „es ist schon sehr seltsam, dass innerhalb kürzester Zeit an zwei verschiedenen Stellen ausgesetzte Kaninchen gefunden werden“, sagt Vanessa Hadek, bei der die überlebenden Tiere derzeit untergebracht sind.
Die Tierschützer bitten um die Mithilfe der Bevölkerung: „Wenn sie in der Umgebung des Sierndorfer oder Oberolberdorfer Bahnhofs Kaninchen sehen, setzen sie sich bitte unter 0676/3342505 mit uns in Verbindung. Es besteht die Möglichkeit, dass noch mehr Zwergkaninchen ausgesetzt wurden.“ Außerdem bitten sie um Info, wo sich bis letzte Woche Zwergkaninchen befunden haben.