„Strafarbeit“ für renitente Schülerin

Erstellt am 30. Oktober 2012 | 00:00
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Foto: NOEN
Gericht / Nach Randalen im Kino trieb es Weinviertler Schülerin (18) in Polizeiinspektion auf die Spitze - bis die Handschellen klickten.
Von Jutta Hahslinger

BISAMBERG, WIEN / „Ich geh jetzt!“ Sprach’s, und dann wollte eine 18-jährige Schülerin aus Bisamberg die Wiener Polzeiinspektion mitten in der Einvernahme einfach verlassen. Halterufe einer Beamtin ignorierte sie. Die Weinviertlerin entwand sich auch Haltegriffen und trat gegen einschreitende Beamte wild um sich. Dass es so nicht geht, wurde der Schülerin spätestens dann klar, als sie wegen ihres Widerstands unsanft gestoppt und sogar zu Boden gebracht und in Handschellen gelegt worden war.

Vor Gericht präsentierte sich die Schülerin zunächst uneinsichtig und bockig: „Ich fühle mich ungerecht behandelt. Eigentlich habe ich nicht hingetreten“, erklärt sie weinerlich.

„Sie kommen wirklich spätpubertär rüber. Sind rotzfrech und geben patzige Antworten. Wenn Sie so weitermachen, geht eine Diversion den Bach runter. Überdenken Sie Ihre Verantwortung“, mahnt der Richter die 18-Jährige.

„Sie hat Stimmungsschwankungen und ist in Behandlung“, wirft der Vater der Beschuldigten ein.

„Sie hat beim Kino Sachen durch die Gegend geschmissen und auch gegen Polizisten geworfen. Wir wollten auf der In-spektion nur die Identität klären. Es dauerte aber länger, weil sie uns einen falschen Namen angegeben hat. Dann ist sie plötzlich aufgesprungen und einfach gegangen. Sie musste mit Gewalt gestoppt werden, dabei wurden zwei Kollegen verletzt. Sie war zwar alkoholisiert, wusste aber noch, was sie tut“, schildert ein Polizist im Zeugenstand.

Nach einer Nachdenkpause räumt die Schülerin dann Fehler ein. Richter Rainer Klebermaß gibt der 18-Jährigen mit einer Diversion (damit keine Vorstrafe) noch eine Chance: Die Schülerin muss bis März nächsten Jahres 80 Stunden gemeinnützige Leistung erbringen.

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