„Wir sind sehr flexibel“

Erstellt am 16. Oktober 2012 | 00:00
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Foto: NOEN
Eislaufsaison steht vor der Tür / Erst bei den richtigen Wetterverhältnissen macht es Sinn, den Eislaufplatz in Betrieb zu nehmen. Die Kosten steigen bei jedem warmen Tag.
Von Harald Dworak

STOCKERAU / Die kalten Temperaturen der letzten Tage lassen es schon erahnen: Bald öffnet wieder der Stockerauer Eislaufplatz, eine Winter-Attraktion im Bezirk, wie sie es in dieser Qualität und Größenordnung kein zweites Mal gibt. „Geplant ist, am 17. November den Eislaufplatz aufzusperren. Dieses Datum ist aber nicht fix. Wenn es das Wetter zulässt, werden wir ihn auch schon früher eröffnen“, so SPÖ-Stadtrat Gerd Krislaty. Zuletzt war Kritik laut geworden, dass das Erholungszentrum nicht flexibel genug bei den Öffnungszeiten sei. „Es muss natürlich auch das Wetter passen. Wir können den Platz nur dann aufsperren, wenn es in der Nacht um die null Grad hat und am Tag zehn Grad nicht überstiegen werden. Außerdem darf kein zu starker Wind gehen“, erklärt Günter Lehner vom Erholungszentrum.

Vor allem der Stockerauer Eishockeyverein (Oilers) wünscht sich natürlich einen baldigen Wintereinbruch. „Ansonsten müssen sie in die Hallen nach Wien ausweichen, und das kostet natürlich Geld. Die Saison steht schon vor der Tür. Es geht dabei ja nicht nur um die Spiele, sondern vor allem auch um das Training“, weiß Krislaty über die Probleme der Oilers Bescheid. „Wir sind sehr zufrieden mit der Arbeit des Eishockeyvereins, vor allem im Bereich der Jugend sind die Oilers sehr engagiert“, so Krislaty über den Eishockeyverein.

Betriebskosten steigen 

Nur bei guten Wetterbedingungen kann man es auch aus finanzieller Sicht verantworten, den Eislaufplatz in Betrieb zu nehmen. „Die Generatoren kosten uns für einen Tag genau 501 Euro. Da ist aber noch kein Personal, sonstiger Strom, Reinigung oder Wasser dabei.“ Dass das Erholungszentrum insgesamt und der Eislaufplatz speziell keine positiven Zahlen schreibt, ist hinlänglich bekannt. „Als größte Stadt im Weinviertel hat man aber die Verantwortung, den eigenen Einwohnern und auch der Umgebung etwas zu bieten“, spielt Krislaty auf die überregionale Bedeutung des Eislaufplatzes an. Um etwas Geld in die Kasse zu spülen, wird auch heuer wieder eine Eisdisco veranstaltet. „Insgesamt sind drei Veranstaltungen geplant. Im letzten Jahr ist die Disco schon sehr gut angenommen worden“, freute sich Lehner, der trotz schlechten Wetters 400 Besucher zählte.

Um den Gästen auch kulinarisch etwas zu bieten, hat der neue Mieter der Cafeteria die Öffnungszeiten ausgebaut. Unter der Woche wird am Nachmittag geöffnet sein, am Wochenende ist ganztags Betrieb. Auch die Kinder sollen auf dem rutschigen Untergrund nicht zu kurz kommen. „Seit heuer haben wir Eislauf-Lernhilfen für die Kids. Die kann man sich ebenso ausborgen wie Eislaufschuhe. Auch ein Kindertraining wird es wieder geben“, so Lehner, der über den Rückgang der Besucherzahlen bei Kindern nicht erfreut ist. „Komischerweise kommen die Stockerauer Schulen nicht mehr zu uns. Früher waren fast alle Klassen da. Sogar Schulen aus Wien nehmen die Busfahrt nach Stockerau in Kauf, um hier eislaufen zu können. Die Stockerauer Schulen nutzen das Wintersportangebot nicht aus.“ Daher ist es auch kein Wunder, dass an schulfreien Tagen kaum Kids am Eis zu sehen sind. „Das Verhalten der Kinder hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Die Elektronikspiele haben die Freizeitaktivitäten an der frischen Luft verdrängt“, weiß Lehner nur allzu gut Bescheid.

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