Musikalischer Ohrenschmaus als „Geburtstagsgeschenk“

Der langjährige Leiter des 1969 von ihm gegründeten Chores, Alfred Endelweber, begrüßte die Menschen in der gesteckt vollen Piaristenkirche zum Jubiläumskonzert. Pandemiebedingt fand dieses mit vier Jahren Verspätung statt.
Erinnerungen an viele Wegbegleiter
Endelweber, der bis 2014 als Regens Chori im Einsatz gestanden war, erinnerte an die Geschichte und wichtige Wegbegleiter, die zum Teil bereits verstorben sind. Rund 300 Sängerinnen und Sänger waren bereits im Klangkörper, der aus der Pfarre St. Veit, aber darüber hinaus aus Krems längst nicht mehr wegzudenken ist. Auch seinen Nachfolger Ronald Peter würdigte Endelweber, und er begrüßte unter den vielen Gästen besonders den Komponisten Peter Planyavsky, dessen Werk „Il Cantico di Frate Sole“ (Sonnengesang) im Rahmen des Abends aufgeführt wurde.
Intensive Vorbereitungen lohnten sich
Bestens disponiert zeigte sich der Chor, der zahlreiche Stunden in die Vorbereitung des Festkonzerts investiert hatte, bei seinem Programm. Unter anderem wurde „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ (Heinrich Schütz) und „Jauchzet dem Herrn alle Welt“ (Felix Mendelssohn-Bartholdy) perfekt zu Gehör gebracht. Der Chor verstand es an diesem Abend, sowohl innige Passagen zu Herzen gehend darzubieten also auch mächtig und kraftvoll aufzutreten.
Tolles Orchester, perfekte Solisten
In den Reigen der tollen Leistungen reihten sich die beiden Solisten, Doris Bogner (Sopran) und Walter Wegscheider (Bass-Bariton), ein und begeisterten mit ihrem Gesang das erwartungsvolle Publikum. Ebenfalls eine Klasse für sich: Das Orchester, in dessen Rahmen die Trompeten-Virtuosen Raphael Pouget, Samuel Sigl und Marijn Mauser auf historischen Instrumenten mit Höchstleistungen glänzten.
Viel Einfühlungsvermögen bewiesen
Besonders großes Einfühlungsvermögen erforderte die besondere Aufführung des Abends, der Sonnengesang aus der Feder Planyavskys. Dieses Stück zum Lobgesang des hl. Franziskus hatte der Komponist 1982 geschrieben und damals Endelweber und seiner verstorbenen Frau Isburga gewidmet. Es war eine schöne Geste, dieses Stück 41 nach seiner Uraufführung ins Zentrum des Festkonzerts zu stellen. Auch diese Hürde nahm der Jubiläumschor dank akribischer Vorbereitung im Vorfeld in der Kirche souverän.
Händel als mitreißender Schlusspunkt
Den mitreißenden Schlusspunkt des Abends setzten Chor und Orchester - insgesamt rund 70 Ausführende - in einem furiosen „Te Deum“, dem sogenannten Dettinger Te Deum Georg Friedrich Händels. Gewissermaßen wurde das Publikum mit Pauken und Trompeten auf den Heimweg geschickt. Aufmerksamen Zuhörern ist wohl nicht entgangen, dass bei diesem Werk Anklänge des kurz davor komponierten „Messiah“ zu hören war. Lang anhaltender, verdienter Applaus belohnte Sänger und Musiker zum Abschluss eines freudig ausklingenden Jubiläumskonzerts.