Zellerplatz: „Lösung wäre ganz einfach!“

Seit Jahren werden Pläne gewälzt, die Verkehrssituation am Steiner Franz-Zeller-Platz zu verbessern. Resultat gibt es noch keines. Dabei wären mögliche Lösungen laut Fachleuten einfach und mitunter auch günstig zu verwirklichen.
Jeden Tag staut sich der Autoverkehr zu den Spitzenzeiten (in der Früh, mittags und abends) aus allen Richtungen zum Zeller-Platz. Sowohl in der Dr.-Karl-Dorrek-Straße als auch auf der Bundesstraße 3 (Umfahrung) kommt es regelmäßig zum „Fast-Verkehrskollaps“.
Die Kreiverkehre selbst stehen für alle Fachleute außer Streit. Doch wie die Lösung im Detail aussehen könnte, darüber gibt es verschiedene Ansichten – und bis dato keinen wirklichen Lösungsversuch.

Um den Verkehrsfluss in den Kreisverkehren zu verbessern, schlägt der Geometer und ehemalige HTL-Lehrer Egmont Umlauf vor, diese auf zwei Fahrstreifen auszubauen. „Platz ist dort genug! Man braucht nur den Innenradius um 1,5 Meter verringern und erhält zwei Spuren mit je 4,5 Metern Breite.“ Diese Maßnahme koste nicht viel und könne sogar von der Straßenmeisterei in Eigenregie erledigt werden. „Das würde eine spürbare Entflechtung des Verkehrs bringen.“
In der Diskussion über die vielen Schiffspassagiere, die jetzt, im Sommer, durch die Querung der Zebrastreifen der B 3 auf Höhe der Shell-Tankstelle (im Westen) und der Firma Hintenberger (Osten) den Verkehr zeitweise für Minuten zum Stillstand bringen, gibt es ebenfalls einen Lösungsansatz, der allerdings mit Investitionen verbunden wäre. Umlauf hat einen „Skywalk“ skizziert, der Fußgänger aus dem Verkehrsgeschehen „herausheben“ würde. Um die Auf- und Abstiege barrierefrei zu machen, denkt Umlauf an zwei Lifte. „Die gibt es ja auch an jeder U-Bahn und bei jedem renovierten Bahnhof!“

Umlauf sieht seine Ideen als „Denkanstöße“ und will „nur die Richtung vorgeben. Einem Architekten fällt sicher noch etwas Besseres ein.“ Billiger als die wegen des notwendigen Hochwasserschutzes praktisch unfinanzierbare komplette Untertunnelung der B 3 wären die Lösungen allemal.
Verkehrs-Stadtrat Alfred Scheichel kennt die Problematik. Er will an einer „Spange“ zwischen B 3 und Donaulände (neben dem Hofer-Markt, die NÖN berichtete) festhalten. „Eine solche Einbahn in Richtung Ringstraße würde eine Entlastung bringen“, ist der Politiker überzeugt. Weiters denkt er eine zusätzliche Abfahrt von der B 3 Richtung Osten zur Yachthafenstraße (Parkdeck) an. „Ich habe Pläne gesehen, es gibt aber noch nichts Endgültiges.“

Die Ideen Umlaufs sind Scheichel bekannt. „Wenn sich das technisch machen lässt, wäre das nicht schlecht.“ Die Kreisverkehre hätten ja jetzt de facto schon zwei Spuren.
In der Priorität der Vorhaben im Bereich der Verkehrsplanung im Bereich der Stadt Krems stehe der Zellerplatz jedenfalls ganz oben. „Wir brauchen da rasch eine gute Lösung, auch wegen des Ausbaus des Kulturbezirks durch die Errichtung der Landesgalerie. Es muss eine Maßnahme gesetzt werden, die zur deutlichen Entspannung in diesem Bereich beiträgt.“
Utzstraßen-Anbindung an B 3 würde helfen
Wichtig sei in diesem Zusammenhang auch, dass die Busse von der Schiffstation verbannt werden – beispielsweise in den Bereich „An der Schütt“ in der Nähe des Gewerbegebiets, von wo sie in wenigen Minuten in Stein wären.
Was auf den ersten Blick vielleicht für den Zellerplatz als nicht wesentlich erkannt wird, ist für Scheichel die oft diskutierte Anbindung der Utzstraße (am Parkhotel vorbei) an die Bundesstraße 3 (Umfahrung). „Auch diese Maßnahme würde den Zellerplatz sicher stark entlasten“, ist sich der Verkehrsstadtrat sicher.