Treiber (29) wird bei Jagd getroffen

Der Schock sitzt der Jägerschaft noch immer tief in den Knochen: Am vergangenen Samstag kam es bei einer sogenannten Kreisjagd im Gebiet der Gaubitscher Katastralgemeinde Altenmarkt zu einem Unfall: Ein 20-jähriger Jäger aus dem Bezirk Mistelbach wollte mit seiner Schrotflinte auf einen Hasen schießen, traf dabei jedoch einen 29-jährigen Treiber, der ebenfalls aus dem Bezirk stammt.
„Der Verletzte ist mittlerweile wieder zuhause“, ist Bezirksjägermeister Christian Oberenzer erleichtert. Zunächst war unklar, wie schwer der 29-Jährige durch den Schuss verletzt worden war. Er wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Landesklinikum Mistelbach geflogen. Oberenzer war bei dem Unfall nicht dabei, findet jedoch klare Worte: „Jeder ist für seinen Schuss selbst verantwortlich“, macht er bewusst.
Noch ist unklar, welche Konsequenzen der 20-jährige Schütze zu erwarten hat. Er wurde bei der Staatsanwaltschaft Korneuburg aufgrund fahrlässiger Körperverletzung angezeigt, wie die Landespolizeidirektion bestätigt. „Ein Gericht wird darüber entscheiden, wie es für ihn weitergeht“, weiß Oberenzer. Eines steht jedoch fest: Der Schütze war bei der Jagd nicht alkoholisiert.
„Für uns Jäger ist die Waffenhandhabung und eine entsprechende Vorsicht das oberste Gebot“, macht Oberenzer deutlich. Es gebe klare Richtlinien, wie sich die Jäger zu verhalten haben; dazu zählt beispielsweise das Tragen von Schutzwesten. „Ich war bei dieser Niederwildjagd nicht dabei und kann daher nicht beurteilen, wie es zu dem Unfall gekommen ist. Ich möchte auch niemanden in Schutz nehmen. Tatsache ist aber, dass auch bei Jagden Fehler passieren können, das ist nicht anders als beim Autofahren“, so der Bezirksjägermeister.