100 Kellergassen sollen Weltkulturerbe werden

Beim Kellergassenkongress in Röschitz wurde beraten, die Weinviertler Kellergassenkultur und ihre Traditionen als immaterielles Kulturerbe einzureichen. Das „in die Grean gehen“ am Ostermontag oder die Mistelbacher Hauerlade haben ja bereits diesen Status.
Die Kellergassenkultur ist vielfältig und reicht von den Köllamaunan, über Sprüche und Lieder in den Weinkellern bis zum Kellerzöger oder dem Kalmuck Hauerjanker und dem Fiata. „Auch viele kulinarische Kellergeheimnisse oder die alten Handwerkstechniken sind allesamt Bestandteil der Kellergassenkultur“, betont Joachim Maly, der Obmann der Weinviertler Kellergassenführer: „Unser Verein leistet viel Bewusstseinsbildung.“
Beim immateriellen Kulturerbe ist man auf Österreichebene unterwegs. Eine Stufe höher, weit über Österreich hinaus, ist das UNESCO-Weltkulturerbe. Die Kulturlandschaft der Weinviertler Kellergassen arbeitet hier intensiv, um die notwendigen wissenschaftlichen Unterlagen aufzubereiten, um als nächsten großen Schritt auf die österreichische Warteliste gesetzt zu werden.
„Geplant ist, dass aus den 1.200 Kellergassen rund 100 Weinviertler Kellergassen, die besonders erhaltenswert und wertvoll sind, unter das Dach des Weltkulturerbes gelangen könnten“, weiß Landtagspräsident Karl Wilfing, die die Bestrebungen unterstützt.
Neben der Erforschung wird auch überlegt, wie die touristischen Möglichkeiten verstärkt werden können, denn auch dies stärkt und fördert das Interesse und die Bekanntheit der Weinviertler Kellergassen. „Mein Traum ist, dass ähnlich wie bei der Wachau oder dem Grazer Schlossberg die Menschen ins Weinviertel kommen, um diese großartige Kulturlandschaft der Weinviertler Kellergassen sehen zu können“, sagt Wilfing.