Für Kasse reicht das Klinik-MRT aus

Erstellt am 02. Februar 2023 | 05:58
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Wöchentlich werden bis zu zehn Untersuchungen von Kassen-Patienten mit dem MRT des Landesklinikums durchgeführt, derzeit werden Termine für Juni vergeben. Für die ÖGK wurde damit eine wesentliche Verbesserung der Lage erreicht.
Foto: Michael Pfabigan
Mistelbacher findet, dass wöchentlich zehn Untersuchungen doch zu mickrig sind.

„Das ist nicht patientenorientiert“, ärgert sich Otto Vogl-Proschinger: Zwar hätten Landesgesundheitsagentur und Krankenkassa ÖGK vertraglich festgelegt, dass auch ambulante Patienten künftig im Landesklinikum Mistelbach eine Untersuchung mit dem Magnetresonanztomographen machen können – die Kapazitäten dafür sind allerdings sehr gering: „Termine gibt es frühestens im Mai, derzeit werden welche im Juni vergeben“, weiß Vogl-Proschinger: „Diese Regelung greift zum Leidwesen aller nicht wie gewünscht.“

Das Grundproblem dabei: Es gibt im Weinviertel laut medizinischem Großgeräteplan nur zwei Kassenstellen für MRT-Institute. Und die befinden sich in Gänserndorf und Stockerau und sind überlaufen. Die Krankenkasse darf allerdings nur Verträge in Regionen abschließen, die im Großgeräteplan aufgenommen sind. Deshalb kann auch nicht einfach ein Vertrag mit dem privaten MRT-Institut in Mistelbach abgeschlossen werden.

Um diese Regelung zu umgehen, wählte man den Weg des Vertrages mit den Landeskliniken. Dort gibt es allerdings wöchentlich nur acht bis zehn Zeitfenster für ambulante Patienten, da die stationären Patienten und Notfälle Priorität haben.

ÖGK: Versorgung wurde deutlich aufgewertet

Bei der ÖGK sieht man das zusätzliche Untersuchungsangebot als gute Lösung: „Durch die Kooperation mit dem LK Mistelbach wird die MRT-Versorgung im Weinviertel deutlich ausgeweitet. Da es sich für das Landesklinikum Mistelbach auch um eine organisatorische Umstellung handelt, kann es sein, dass es noch etwas dauert, bis der Betrieb reibungslos läuft“, sagt Viktoria Frieser.

In einem offenen Brief wendet sich jetzt Vogl-Proschinger an Krankenkasse ÖGK, NÖGUS und das Land NÖ, damit die wohnortnahe Versorgung mit MRTs endlich verbessert wird. Denn Bestrebungen, den Großgeräteplan für das Weinviertel zu ändern, sind nicht erkennbar. Bei der Präsentation des Klinik-Vertrages wurde von der ÖGK nur nebulos angedeutet, dass es Verhandlungen gebe, man aber keinen Einfluss darauf habe.

Vogl-Proschinger stützt seine Forderung übrigens auf eine Unterschriftenaktion, bei der 1.200 online und über 6.000 die entsprechende Forderung auf Papier unterzeichnet hatten. Bisher hatten sie aber nur wenig Gehör in St. Pölten und Wien gefunden. Bei der Vertragspräsentation hatte man sogar dezidiert negiert, dass diese Forderungen bei der Entscheidungsfindung eine Rolle gespielt hätten. Der Status quo jedenfalls im Landesklinikum verärgere die Patienten und das Personal im Klinikum. „Eine weitere MRT-Kassenstelle außerhalb des Landesklinikums ist unbedingt erforderlich“, findet Vogl-Proschinger.

Das sieht die ÖGK nicht so: Die Versorgung mit Kassen-MRT sei im Weinviertel gut, mit der Kooperation mit den Klinikum würde die Plan-Struktur optimiert.

Wer könnte den Großgeräteplan trotzdem ändern? „Änderungen erfordern die Zustimmung von Bund, Ländern und Sozialversicherung“, sagt ÖGK-Sprecherin Viktoria Frieser.