Große Freude über Clubstatus bei den Grünen

Es war ein regelrechtes Wechselbad der Gefühle, das sich am Wahlabend im Büro der Grünen in Wolkersdorf abspielte. Bei der ersten Hochrechnung freute man sich nicht nur über den eigenen Erfolg, sondern auch, dass die ÖVP eindeutig an Stimmen verloren hatte. Still wurde es dann, als die ersten Zahlen der FPÖ verkündet wurden.
Grüne Stadtrat Christian Schrefel zeigt sich dennoch erfreut: „Wir sind sehr glücklich, wieder Clubstatus zu haben, und sind auch für Koalitionen mit anderen Parteien bereit. Nur mit der FPÖ sicherlich nicht.“ Er hält es auch für möglich, dass sich ÖVP, SPÖ, Grüne und NEOS zusammenschließen um ein eindeutiges Zeichen gegen Rechts zu setzen. „Die Frage ist nur, ob ÖVP und SPÖ uns dazunehmen werden“, so Schrefel.
Angst und Hetzerei zugunsten der FPÖ
Warum die FPÖ so viele Stimmen gewonnen hat, können sich die Grünen auch erklären. Es sei wohl die Kombination aus Angst und Hetzerei gewesen, die den Freiheitlichen zu so einem großen Plus verholfen hat. „Die ÖVP hat aber auch der FPÖ zu Stimmen verholfen“, merkt Schrefel an. „Sie haben das Thema Asyl und Ausländer perfekt aufbereitet und die FPÖ hat sich da einfach angehängt.“ Auch die Corona Leugner werden wohl Gefallen an der Wahlstrategie der FPÖ gefunden haben, so heißt es bei den Grünen.
Obwohl man sich über die dazugewonnen Wähler freut, stellt sich bei den Grünen trotzdem die Frage, warum sich nicht mehr Menschen für den Klimaschutz entschieden haben. Wirklich überrascht hat sie das eigene Ergebnis aber nicht. Auch der Verlust der ÖVP sei abzusehen gewesen.
„Was uns immer wieder wundert, ist, wie wenig Leute immer noch nicht begriffen haben, dass der Umweltschutz gerade oberste Priorität haben muss. Wie man heutzutage eine Partei wie die FPÖ wählen kann, die den Klimawandel quasi leugnet und nicht gegen Fracking im Weinviertel ist, ist mir ein Rätsel“, so Schrefel.