Ab 2025 wird Mödling zum NEOS-Bezirk

3.211: Martin Schuster war einmal mehr Vorzugsstimmen-Kaiser im Wahlkreis 13 (Mödling), übernimmt damit das ÖVP-Direktmandat und geht in seine vierte Landtagsperiode (seit 2008). Die künftige politische Tätigkeit in der neuen Konstellation wird „sehr spannend“, ist Schuster überzeugt.
Der Perchtoldsdorfer dürfte stellvertretender Klubobmann bleiben und hat sich zum Ziel gesetzt, die „inhaltliche Arbeit voranzutreiben. Wir stehen vor einer neuen Situation und müssen auch in den Ausschüssen neue Varianten finden. Eines hat sich für mich nicht geändert. Inhalte sind für mich wichtiger als Formalismen“.
Präsidentschaft im Bundesrat winkt
Sein Versprechen, sich für Marlene Zeidler-Beck, sie hielt bislang das zweite ÖVP-Mandat, einzusetzen, trug Früchte. Die Maria Enzersdorferin wird ein Comeback im Bundesrat, dem sie schon von 2018 bis 2021 angehört hat, feiern. Dafür ist die 35-Jährige „auch dem Wirtschaftsbund und Johanna Mikl-Leitner sehr dankbar“. Angesichts der 2.424 Vorzugsstimmen freue sie sich, dass sie weiterhin eine starke Stimme für Bezirksanliegen sein könne. Nun eben wieder im Bundesrat „mit der Erfahrung, die ich im Landtag gemacht habe“. Wobei die Perspektive im Bundesrat eine herausfordernde ist: Nächstes Jahr übernimmt NÖ die Präsidentschaft – aller Voraussicht nach mit Zeidler-Beck an der Spitze.
Perchtoldsdorfs Bürgermeisterin Andrea Kö ist auch stellvertretende Landesparteiobfrau der ÖVP. Für sie ist „das Ergebnis, das sicherlich kritisch hinterfragt werden muss, ein Zeichen, dass es gewisser Änderungen bedarf. Es zeigt aber auch, dass sich offensichtlich Bundesthemen auf die Landespolitik auswirken“. Positiv sieht Kö, dass „Martin Schuster weiterhin unseren Bezirk im Landtag vertreten wird. Ich bin davon überzeugt, dass wir im Umfeld von Wien andere Themen und Anliegen haben wie etwa im Waldviertel. Ich freue mich auch, dass Marlene Zeidler-Beck im Bundesrat vertreten ist“. Dass Martin Eichtinger nicht mehr dem Regierungsteam angehört, findet Kö „sehr schade“. Für Eichtinger war die Polit-Tätigkeit „eine große Ehre und Freude“. Nunmehr stelle er sich „neuen Herausforderungen, die auf mich zukommen“.
Hannes Weninger für Höheres im Gespräch
Hannes Weninger, SPÖ, hat trotz der Wahlschlappe ein Mandat für den Bezirk Mödling gefordert. Immerhin hat der Gießhübler 1.360 Vorzugsstimmen im Bezirk eingeheimst und würde die Anliegen der Mödlingerinnen und Mödlinger gerne weiterhin im Landtag deponieren. Dann kam der personelle Umschwung an der Landesspitze.

Und die Gerüchte reißen nicht ab, dass Weninger im Team von Sven Hergovich SPÖ-Klubobmann im Landtag werden könnte. Eine Funktion, die er bereits von 2003 bis 2008 ausgeübt hat. Diesbezüglich verhält sich Weninger sehr ruhig: „Kein Kommentar.“
Christoph Luisser, FPÖ, ist „überglücklich“
Christoph Luisser ist nach wie vor damit beschäftigt, sich „für die vielen Glückwünsche, die mich über alle möglichen Kanäle erreicht haben, zu bedanken“. Der Biedermannsdorfer hat als Neunter der FPÖ-Landesliste den Sprung in den Landtag geschafft. Ein Umstand, der am Wahlsonntag gar nicht so klar gewesen sei, erzählt Luisser: „Obwohl wir jetzt auf insgesamt 14 Mandate kommen, war es bei gleich sechs Direktmandaten keineswegs fix, dass ich es geschafft habe.“ Erst als ihn Landesparteisekretär Michael Schnedlitz über den Einzug informiert habe, kannte die Freude keine Grenzen: „Ich bin überglücklich und werde mich mit bestem Wissen und Gewissen für die Region einsetzen“, verspricht Luisser.

NEOS haben ihre – weiterhin – drei Mandate am Donnerstag vergeben. An vier Personen. Indra Collini aus Brunn am Gebirge war als Landessprecherin und Spitzenkandidatin gesetzt. Ebenso wie Helmut Hofer-Gruber aus Baden. Platz 3 wäre eigentlich an den Perchtoldsdorfer Christoph Müller gegangen. Doch der will noch Polit-Erfahrung sammeln und löst erst in zwei Jahren Hofer-Gruber im Landtag ab. Damit geht das dritte NEOS-Mandat an die Breitenfurterin Edith Kollermann, die seit 2018 dem Landtag angehört. Somit kommt ab 2025 das komplette NEOS-Landtags-Trio aus dem Bezirk Mödling.

Bei den Grünen ist nach wie vor offen, ob Simone Jagl aus Biedermannsdorf, Nummer 5 der Landesliste, mit einem Bundesratsmandat betraut werden wird. Die Entscheidung falle erst nach den Semesterferien, erklärte Jagl.