Matura 2022: Mündlicher Part „gehört dazu“

Für viele Jugendliche beschließt sie die Schullaufbahn: die Matura. Seit dem Schuljahr 2015/2016 erfolgt sie zentral als „standardisierte kompetenzorientierte Diplom- oder Reifeprüfung“. Die schriftlichen Arbeiten – der Start fiel Anfang Mai – sind bereits abgeschlossen, nun sind die mündlichen Prüfungen an der Reihe. Diese sind heuer wieder verpflichtend, nachdem sie zuletzt Corona-bedingt ausgesetzt wurden.
In den heimischen Kanzleien spricht man auf NÖN-Anfrage von einem „guten Verlauf“ der Prüfungen. Man habe heute, am 1. Juni, „nur mehr wenige Kompensationsprüfungen“, erklärte etwa Susanne Casanova-Mürkl, Direktorin des BG Neunkirchen, in der Vorwoche. Von Schülerinnen und Schülern, aber auch vom Kollegium sei die Deutsch-Matura „als schwierig empfunden worden, da das Literaturthema eine Gedichtinterpretation war“, bilanziert Casanova-Mürkl. Insgesamt ist sie mit den Ergebnissen aber zufrieden.

Wolfgang Ferstl, Schulleiter der direkt beim BG befindlichen Handelsakademie, ortet Ergebnisse, die mit den Jahren vor der Pandemie vergleichbar sind. Trotz der herausfordernden Jahre „werden wieder einige mit sehr guten Erfolgen abschließen“, freut er sich. Einen Grund dafür sieht er im Förderprogramm „REACT“ der EU, an dem die HAK teilnahm. So waren in den Abschlussklassen frühzeitig Förderangebote möglich.

„Damit konnten die Maturanten auch für die kommenden mündlichen Prüfungen optimal vorbereitet werden. Durch die Einrechnung der Noten und durch die Reduktion von Themen wurde aus meiner Sicht der Situation Rechnung getragen.“
Diplomarbeiten mussten bereits präsentiert werden
Die mündliche Matura empfindet der HAK-Schulleiter als wichtig: „Sich und die erworbenen Kompetenzen auch persönlich zu präsentieren, gehört zur Matura und zur Abschlussprüfung dazu“, das hätte sich für viele Jugendliche auch schon bei den Diplom- und Abschlussarbeiten gezeigt, die ebenso präsentiert werden mussten, ist Ferstl überzeugt.
Im Ternitzer Bundesoberstufenrealgymnasium startet man erst am 13. Juni mit der mündlichen Matura. Die Klausuren seien bisher „gut gelaufen und wir sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden“, erzählt die betraute Schulleiterin Sabine Tullits. Auch wenn es Pandemie-bedingt zwei Jahre keine mündliche Reifeprüfung gab, seien die Präsentationen der vorwissenschaftlichen Arbeiten laut Tullits gut gelungen: „Daher gehe ich davon aus, dass auch die mündlichen Prüfungen entsprechend erfolgreich sein werden.“ Froh, wieder zu einem „normalen“ Modus zurückkehren zu können, ist man an der Tourismusschule Semmering. „Die Vorbereitung auf die mündliche Matura läuft gut“, sagt Schuldirektor Jürgen Kürner. Mit den bisherigen Ergebnissen ist er „zufrieden“, wie er sagt.
„Einfach, problemlos und unaufgeregt“
„Einfach, problemlos und unaufgeregt“ seien die schriftlichen Arbeiten am G/RG Sachsenbrunn verlaufen, sagt Direktor Gernot Braunstorfer. „Die Ergebnisse sind einerseits zufriedenstellend und andererseits sind sie durchaus mit den ,normalen‘ Schuljahresnoten vergleichbar beziehungsweise fast ident.“ Auf die mündliche Matura freut er sich: „Und ich habe den Eindruck, dass sich auch die Schülerinnen und Schüler darauf freuen – es gehört einfach dazu“, meint der Kirchberger Schulleiter.