Kurpark im Mittelpunkt

Erstellt am 31. Oktober 2011 | 07:25
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GEMEINDERATSSITZUNG / Zwei Dringlichkeitsanträge und die mögliche Verpachtung von 1.000m? Kurpark erhitzten Gemüter.

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Brechend voll zeigte sich der Saal, sogar die Sessel der Gemeinderäte waren gefragt. Viele mussten im Stehen ausharren.KARIN EGERER
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VON KARIN EGERER

REICHENAU / Brechend voll zeigte sich der Sitzungssaal. Zahlreiche Bewohner von Reichenau waren gekommen, um Näheres über das Projekt im Kurpark zu erfahren.

Herbert Czernin, der Betreiber des zukünftigen Einkaufszentrums, mit dessen Bau bereits im Frühjahr begonnen werden soll, möchte 1.000 m? des Parks pachten. „Einerseits soll der bestehende Parkstreifen erweitert werden, andererseits soll den Besuchern eine verkehrsfreie Verbindung in Form einer Fußgängerbrücke direkt vom Park ins Einkaufszentrum ermöglicht werden“, so Czernin. „Die Grünfläche bleibt dabei so unangetastet wie möglich. Natürlich arbeite ich an einem Konzept für die Belebung des Parks.“

Reichenauer Kurpark soll  jedenfalls Oase bleiben

Genau an diesem Punkt scheiden sich aber die Geister im Ort. Die eine Seite möchte den Kurpark so belassen, wie er ist. Eine Ruheoase und Erholungsgebiet. Dem gegenüber steht die Forderung des Bürgermeisters, den Park zu beleben. „Nur ab und zu haben wir dort eine Trauung oder ein Konzert, der Erhaltungsaufwand für den Park ist jedoch enorm. Man muss sich auf geänderte Bedürfnisse einstellen. Man sollte dem Werber auf jeden Fall einmal die Möglichkeit geben, seine Pläne vorzustellen.“

Schließungsgerüchte  Kindergarten Hirschwang

Ein erster Dringlichkeitsantrag kam von der SPÖ, die anfragte, ob die Gerüchte über die mögliche Schließung des Kindergartens Hirschwang Hand und Fuß hätten. Daraufhin musste Bgm. Hans Ledolter zugeben, dass diese Möglichkeit bestehe. „Seit Beginn des Kindergartenjahres 2011 sind nur mehr neun Kinder zu beaufsichtigen. Eine Kindergartenpädagogin hat sich nach Reichenau versetzen lassen, daher findet nur eingeschränkter Betrieb statt. In den letzten acht Wochen hatte der Kindergarten schon sechs Tage Notbetrieb. Nun müssen wir uns mit den Eltern und der Inspektorin zusammensetzen, um zu sehen, was deren Wunsch ist.“

Antrag auf Kostenersatz  gesetzlich nicht möglich

Beim zweiten Dringlichkeitsantrag ging es um Kostenersatzforderungen der Gemeinde an Ratsfraktionen für Kopien. Doch ist der nur für Außenstehende möglich. Laut einem Schreiben des Amts der NÖ Landesregierung, angefordert von GR Weinzettl, hat jede Wahlpartei einen Rechtsanspruch darauf, jedes Sitzungsprotokoll einer Gemeinderatssitzung, egal ob öffentlich oder nicht, kostenlos zu erhalten.