Jugendtheater-Kritik: „Parzival“

Erstellt am 31. Jänner 2023 | 23:06
Lesezeit: 2 Min
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Den Kopf voller Helden: Caroline Baas und Julian Tzschentke in Eschenbachs „Parzival“ von NÖs Landestheater in St. Pöltens Bühne im Hof.
Foto: Franzi Kreis
Wer dachte, dass Parzival eine verstaubte Uralt-Legende ist, der wurde bei der Premiere von Jonathan Heidrons Inszenierung für Niederösterreichs Landestheater, das damit wieder in St. Pöltens Bühne im Hof gastierte, vom Gegenteil überzeugt.

Da gibt es einen König Artus, der „fix und fertig“ ist und offenbar an Burnout leidet (großartig: Lennart Preinings Wutanfall) oder einen Parzival (Caroline Baas), der mit schlaksigen Armen und in seinem jugendlichen Ehrgeiz gekränkt gesteht, dass er sich „jetzt echt dumm“ vorkommt.

Der junge Parzival, den Kopf voll idealisierter Helden, zieht in die Welt hinaus und stolpert vor allem über eines: sich selbst. Sehr berührend fragt sich Caroline Baas als Parzival am Ende: „Wo finde ich meinen Platz in dieser Welt?“

Fazit: Eine sehr berührende, frech inszenierte Geschichte.