Sommerspiele Sitzenberg: Damen, Degen und ein Kobold

Erstellt am 02. Juni 2023 | 10:00
Lesezeit: 3 Min
Dame Kobold Schloss Sitzenberg 2023
Zwei Ehrenmänner (und ihre nicht ganz so ehrenhaften Diener): Leopold Selinger (rechts) als Don Manuel und Thomas Koziol (links) als Don Luis mit Leopold Dallinger und Christian Rovny im Sitzenberger Schlosshof.
Foto: Fabian Steppan
Mit einem Kobold auf der Bühne - und jeder Menge Kolleg(inn)en im Publikum - feierte Martin Gesslbauer gestern, Donnerstag, im Sitzenberger Schlosshof Premiere. Und eröffnete damit auch gleich die diesjährige Sommersaison auf Niederösterreichs Sommertheaterbühnen.

Das Wetter war „ein Traum“. Schwärmte auch der Intendant. Und hatte es in seiner neunten Spielzeit am Sitzenberger Schlosshügel nicht nur in der Probenzeit (fast immer) trocken. Sondern am Premierenabend auch noch richtig lau. Auf der Bühne geht es bei den heurigen Sommerspielen ohnehin heiß her. Da fliegen, in Calderòns Lustspiel mit dem neckischen Namen „Dame Kobold“, das Hugo von Hofmannsthal übersetzt, bearbeitet und dramatisiert hat, die Mäntel und die Degen, da fliehen die Donnas vor den Dons, da knallen die (Geheim-)Türen und fallen die Masken, da bekriegen sich die einen und verlieben sich die anderen. Und am Ende? Kommen die Männer zur Vernunft und die Damen zu ihrer Freiheit (oder auch: zu einem Ehemann). Und heben alle „den Krug auf die Liebe - und das Leben!“

Lachten, klatschten und tranken im und vor dem weinumrankten und abendsonnenbeschienenen Schloss mit: Intendant Martin Gesslbauer, von dem auch (die schon von Max Reinhardt erfundene) rasante, doppelte Drehbühne stammte, und Hausherrin und Schulleiterin Monika Schneier-Blesl, Landtagsabgeordneter Christoph Kaufmann und Landtagspräsident a.D. Johann Penz, Bürgermeister Erwin Häussler und Hofrätin und Ex-Direktorin Rosa Raab, aber auch jede Menge Bühnenkolleginnen und -kollegen, die (fast) alle schon in Sitzenberg gespielt haben: von Ulli Fessl bis Toni Bieber, von Martin Oberhauser bis Sergé Falck, von Barbara Wussow und Albert Fortell bis zu Kammersänger (und Balsamico-Produzent) Herwig Pecoraro und von Musicalstar René Rumpold (der in Badens Stadttheater in gut einem Monat mit „Cabaret“ Premiere feiert) bis zu Filmstar Markus Freistätter (der in Berndorfs Stadttheater ein paar Tage später mit Kristina Sprenger in „Funny Money“ auf der Bühne steht). Wie immer auch mit dabei: Schauspielerin, Theater-Direktorin und Sommerspiele Sitzenberg-Gründerin und langjährige Intendantin Michaela Ehrenstein.

Zu sehen ist „Dame Kobold“ im Schlosshof von Sitzenberg und in der Regie von Angela Schneider noch bis 25. Juni. Und wer bis dahin bei einer der Vorstellungen seinen Publikumsliebling 2023 wählt, der kann auch gleich Premierenkarten für 2024, wo man in Sitzenberg 20jähriges Jubiläum feiert, gewinnen. www.schloss-sitzenberg.at