140 bewegte Jahre im Südbahnhotel: Neues Leben für Fin-de-Siècle-Bau

Mit einem großen Fest wurde das Südbahnhotel anlässlich seines 140. Geburtstages wieder zum Leben erweckt ( die NÖN berichtete ). 50 Millionen Euro will Investor Christian Zeller bis 2025 in die Hand nehmen, um den 1976 geschlossenen Fin-de-Siècle-Bau wieder zu altem Glanz zu führen.
Doch was war es, das den Glanz dieses 1882 von der Südbahngesellschaft errichteten Hotels ausmachte? Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, dass das Südbahnhotel schon bald nach der Eröffnung ein Sommerfrische-Anziehungspunkt für die Aristokratie aus ganz Europa wurde. In der Zwischenkriegszeit wurde das Südbahnhotel zum beliebten Treffpunkt von Intellektuellen. Oskar Kokoschka war hier genauso gern gesehener Gast wie Alma Mahler-Werfel, Adolf Loos, Koloman Moser, Sigmund Freud und Gerhart Hauptmann.
Mit dem Zweiten Weltkrieg begann der Niedergang des Südbahnhotels, das gegen Ende des Krieges als Gefechtsstand der Wehrmacht auch direkt in die Kampfhandlungen gezogen wurde. Danach verlor der Semmering seinen Stellenwert als Urlaubsziel, der Betrieb des Hotels wurde nach und nach stillgelegt – Teile der Liegenschaft wurden verkauft. 1976 wurde der Hotelbetrieb eingestellt.

Erst allmählich wurden die historischen Gemäuer zumindest für den Kulturbetrieb wieder entdeckt – zuerst für die Festspiele Reichenau, danach für den Kultur.Sommer.Reichenau. Und auch Hollywood entdeckte das Hotel für sich: Regisseur Wes Anderson diente die Kulisse 2014 als Vorbild für seinen oscar-prämierten Film „Grand Hotel Budapest“.