Ebner und Mikl-Leitner werden im U-Ausschuss befragt

Am Mittwoch blickt Österreichs Innenpolitik ein weiteres Mal gespannt auf den ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss. Mit Bundeskanzler Karl Nehammer ist ab 10 Uhr eine prominente Auskunftsperson geladen.

Die darauf folgenden Befragungen werden vor allem auch für die niederösterreichische Landespolitik interessant: Nach Nehammer soll ÖVP-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner den Abgeordneten Rede und Antwort stehen. Am Donnerstag ist ab 9 Uhr Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner an der Reihe.
Geladen wurde das Duo der Landespolitik, wie berichtet, auf Verlangen der SPÖ. Sie komme laut der Oppositionspartei immer wieder in Chatverläufen vor, die dem U-Ausschuss vorliegen sollen. Befragt werden soll Mikl-Leitner auch darüber, ob sie in aus ihrer Zeit als Innenministerin Wahrnehmungen zum Beginn des Projekts "Ballhausplatz" habe.
Duo sieht Einladung wahltaktisch motiviert
Weil die Ladung von Mikl-Leitner und Ebner genau an jenem Tag bekannt wurde, an dem die Landesregierung den Termin für die Landtagswahl beschlossen hatte, sprachen Mikl-Leitner und Ebner von "wahltaktischen Überlegungen". Um Aufklärung gehe es dabei nicht. SPÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar hielt dagegen: Der U-Ausschuss sei essenziell zur Aufarbeitung von Demokratiedefiziten. FPÖ-Landesparteiobmann Udo Landbauer bezeichnete die Ladung von Mikl-Leitner und Ebner als "logisch" und "folgerichtig". Niederösterreich sei der "Ground Zero der ÖVP-Machenschaften".
U-Ausschuss läuft bereits seit März
Der U-Ausschuss läuft seit März. Seither wurden bereits zahlreiche Auskunftspersonen befragt. Konkret beschäftigt sich das Gremium mit der „Klärung von Korruptionsvorwürfen gegen ÖVP-Regierungsmitglieder“ – von fragwürdigen Umfragen bis hin zum mutmaßlichen Postenschacher.