Bundes-SPÖ hält an Schnabl fest, doch an der NÖ-Basis rumort es

Aktualisiert am 30. Jänner 2023 | 11:35
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Franz Schnabl
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Nicht nur die ÖVP zählt zu den Verlierern der Landtagswahl in Niederösterreich. Auch die SPÖ von Franz Schnabl musste mit 20,6 Prozent und einem Minus von drei Prozentpunkten das historisch schlechteste Ergebnis hinnehmen. Aber so wie in der ÖVP will man auch in der SPÖ über einen Wechsel an der Spitze nicht diskutieren. Zumindest bis zum Landesparteivorstand am Montag nicht.
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„Es geht nicht um Personaldiskussionen. Morgen gibt es einen Landesparteivorstand, dann wird es die ersten Analysen geben“, sagt SPÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar. Auch Schnabl selbst, der laut zahlreicher Experten einen gelinde gesagt sehr mäßig erfolgreichen Wahlkampf geführt hat, sieht keinen Grund für Konsequenzen.

Schnabl genießt Vertrauen der Bundes-SPÖ

Der Bundesgeschäftsführer der SPÖ, Christian Deutsch, betont im NÖN-Interview zwar, dass es kein einfacher Tag für die SPÖ gewesen sei, stärkt Schnabl aber den Rücken. „Die Partei-Basis hat noch Vertrauen in Franz Schnabl. Er ist leider mit seinen Themen nicht durchgekommen.“. Auf die Frage, ob Schnabl das vollste Vertrauen der Bundes-Partei genieße, antwortet Deutsch: „Ja, absolut.“

Rote Abgeordnete wollen „nicht zur Tagesordnung übergehen“

Das wiederum sehen aber einige Abgeordnete und Funktionäre an der Basis ganz anders, wie die Stellungnahme des Mödlinger SPÖ-Landtagsabgeordneten Hannes Weninger verdeutlicht: „NÖ Mix‘ und ,Rote Hanni‘ sind keine Botschaften, mit denen man in Zeiten der sozialen Krise politisch punkten kann“, zeigt sich der Mödlinger SPÖ-Bezirksvorsitzender richtig sauer.

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Auch die SPÖ-Landtagsabgeordnete Karin Scheele aus dem Bezirk Baden fordert Konsequenzen: „Einfach zur Tagesordnung übergehen wäre jetzt das falsche Signal an die Wählerinnen und Wähler“. Positiv sei der Verlust der absoluten Mehrheit der ÖVP, das sei auch „eine Chance für mehr sozialdemokratische Inhalte. Darum muss es jetzt gehen.“

SPÖ-Chef in Korneuburg: "Die Lage ist dramatisch“

Als dramatisch bezeichnet der SPÖ-Vorsitzende aus dem Bezirk Korneuburg, Martin Peterl, die Lage in der SPÖ. „Ich gehe davon aus, dass sich alles ändern wird“, so Peterl. Peterl kann sich durchaus vorstellen, dass es zu Rücktritten an der Spitze der ÖVP, aber auch der SPÖ kommen wird.

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